Seid gegrüßt, ihr alle unter euch! Ich bin Christin, Mutter von drei wundervollen Kindern, Ehefrau eines liebevollen Mannes, Absolventin einer ergotherapeutischen Ausbildung, Master-Psychologiestudentin, Kreativmädchen für eine kleine Mannschaft wundervoller Kunden und dann und wann Sterbebegleiterin.

Mein Leben ist wie ein buntes Bilderbuch, zumindest von weiter weg betrachtet. Es gibt nämlich ein ziemlich großes Aber, auch wenn es nicht sofort erkennbar ist. Ich verrate es euch: Ich bin chronisch krank.

Im Regen

Vor zehn Jahren begann der Regen, in dem unzählige Ärzte mich stehen ließen. Ich möchte nicht schreiben, dass ich eine schlimme Krankheit habe, denn das erscheint mir viel zu absolut und noch dazu unnötig theatralisch. Und laut Schulmedizinern habe ich die ja tatsächlich nicht. „Sie sind gesund“, sagten sie lange Zeit, weil es so auf ihren Laborzetteln stand – oder aber weil ich mit meinen kunterbunten Beschwerden schlichtweg unglaubwürdig wirkte.

Ob das der Grund war, weshalb sie mich für das, was ich habe, auslachten? Als ob meine Symptome eine Clownsmaske wären, die ich jederzeit abziehen könnte. Doch das kann ich nicht. Sie sind ein Teil von mir. Jeden Tag. 

Diagnose: Instabile Kopfgelenke

Erst seit 2018 hat meine Erkrankung endlich einen Namen. Genaugenommen wusste ich längst davon, aber versucht mal, Ärzte von einer selbst aufgestellten Diagnose zu überzeugen.

Sie trägt viele Namen, darunter die Abkürzung CCI (kraniozervikale Instabilität) oder AAI (atlantoaxiale Instabilität) oder eindeutiger formuliert instabile Kopfgelenke – sozusagen ein Sechser im Lotto der unsichtbaren, nur schwer diagnostizierbaren, aggressiven und terroristischen Krankheiten. Verantwortlich dafür ist bei mir eine Bindegewebserkrankung namens Hypermobility-Spectrum-Disorder (HSD).

Doch gebeutelt zu sein hat auch etwas Gutes: Es zeigt mir, dass ich offenbar ziemlich robust bin. Und solange ich das bin, helfe ich – mir und anderen Betroffenen.

Gesundheit steht jedem zu!

Lasst euch gesagt sein: Gesundheit ist ein unsagbar wichtiges Bedürfnis und jeder Mensch auf dieser Welt hat darauf Anspruch. Dazu gehört, dass Kranken zugehört wird. Dazu gehört, dass Ärzte der Intuition ihrer Patienten Vertrauen schenken und sie ernst nehmen. Dazu gehört Mut. Dazu gehört Zusammenarbeit. Dazu gehört Verantwortung. Dazu gehört die Bereitschaft, neues Wissen anzuhäufen. Dazu gehört, altes Wisse auszusortieren. Dazu gehört Zeit. Dazu gehören Niederlagen. Dazu gehört Trost. Und manchmal gehört dazu auch ein Stück Maulwurfskuchen. Und wenn man wirklich gesund werden will, gehört obendrein dazu, sich niemals aufzugeben.

Dieser Blog ist für mich ein Paar Flügel, die ich mir überziehen werde, sobald ich die Regenwolken überfliegen möchte. Ihr dürft mitfliegen, wenn ihr wollt. 🙂

Alles Liebe!

Christin

PS: Ich bin keine Ärztin, nur betroffen. Somit findet ihr hier lediglich Inspiration. Dieser Blog stellt keinen Arztersatz dar!

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