Mythen
Auch wenn instabile Kopfgelenke (CCI/AAI) kaum bekannt sind, ranken sich hartnäckige Mythen darum. Weg damit!
1. Mythos: Instabile Kopfgelenke sind selten und betreffen deshalb nur wenige Menschen.
Aufklärung: CCI/AAI ist eine Erkrankung, die nur wenige Ärzte kennen, die nur mit viel Aufwand diagnostiziert werden kann, die häufig psychopathologisiert wird und die Auslöser zahlreicher Erkrankungen ist, die für gewöhnlich losgelöst von CCI/AAI betrachtet werden. Die Dunkelziffer betroffener Patienten ist demnach wahrscheinlich recht hoch und es ist kaum möglich zu sagen, ob wir in der Konsequenz noch von selten sprechen können. Selten diagnostiziert trifft es vermutlich eher.
2. Mythos: Instabile Kopfgelenke sind ausschließlich das Ergebnis von Verletzungen oder Unfällen.
Aufklärung: Während traumatische Ereignisse wie Verletzungen dazu führen können, dass die Kopfgelenke instabil werden, zählen darüber hinaus auch andere Faktoren, wie degenerative Veränderungen, Kollagenstörungen und angeborene Fehlbildungen, zu den Ursachen von CCI/AAI. Die Entstehung von instabilen Kopfgelenken ist somit multifaktoriell.
3. Mythos: Instabile Kopfgelenke sind nur bei älteren Menschen ein Problem.
Aufklärung: CCI/AAI kann in jeder Altersgruppe auftreten.
4. Mythos: Instabile Kopfgelenke sind nur mit Nackenschmerzen verbunden.
Aufklärung: Instabile Kopfgelenke können eine Vielzahl von Symptomen auslösen, oft aus mehreren Symptomgruppen. Es gibt keine Grenzen.
5. Mythos: Instabile Kopfgelenke sind nicht heilbar.
Aufklärung: Alles ist heilbar. Aber nicht jeder.
6. Mythos: Instabile Kopfgelenke erfordern immer eine Operation.
Aufklärung: Nicht alle Fälle erfordern eine Operation – auch nicht nach gewisser Zeit. Viele kleine Maßnahmen können bereits einen großen Effekt haben, wenn sie konsequent verfolgt werden. Die Entscheidung hängt von der Schwere der Instabilität, den Symptomen und anderen individuellen Faktoren ab. Konservative Ansätze werden oft bevorzugt, können aber an ihre Grenzen stoßen.
7. Mythos: Instabile Kopfgelenke sind letztendlich eine imaginäre Erkrankung.
Aufklärung: Instabile Kopfgelenke sind eine anerkannte medizinische Bedingung, die mittels Bildgebungsstudien wie MRT oder Röntgen bestätigt werden kann. Die Symptome resultieren aus der gestörten Stabilität und Ausrichtung dieser Gelenke.
8. Mythos: Instabile Kopfgelenke sind nur ein orthopädisches Problem.
Aufklärung: Instabile Kopfgelenke können auch das neurologische System beeinflussen, da sie benachbarte Nervenstrukturen beeinträchtigen können. Dies kann zu vielfältigen neurologischen Symptomen führen, die das zentrale Nervensystem betreffen.
9. Mythos: Instabile Kopfgelenke lassen sich nur via Upright-MRT diagnostizieren.
Aufklärung: Das Upright-MRT ist eine gute, aber leider kaum anerkannte und für sich allein genommen auch nicht ausreichende Möglichkeit der diagnostischen Untermauerung instabiler Kopfgelenke. Es gibt nämlich sehr viele Faktoren, die bei dieser Einschätzung berücksichtigt werden müssen. Schaut mal hier. Und schaut mal da.
10. Mythos: Nackenübungen können instabile Kopfgelenke heilen.
Aufklärung: Der Gedanken erscheint logisch, Nackenübungen zur Stabilisierung instabiler Kopfgelenke einzusetzen. Doch während Nackenübungen dazu beitragen können, die umgebende Muskulatur zu stärken, bleibt das zugrundeliegende Problem oft kaum berührt. Instabile Kopfgelenke können schließlich auf verschiedene Weisen auftreten, wie zum Beispiel durch eine (genetische) Lockerung der Bänder, die die Gelenke stabilisieren, oder durch strukturelle Anomalien der Gelenke selbst. Nackenübungen könnten in einigen Fällen zusätzlichen Druck auf bereits geschwächte oder instabile Bereiche ausüben. Die richtige Herangehensweise beinhaltet somit eine sorgfältige Diagnose durch einen medizinischen Fachmann, der die genaue Ursache der Instabilität bestimmen kann. Auf dieser Grundlage kann ein individueller Behandlungsplan entwickelt werden.
11. Mythos: instabile Kopfgelenke sind nur eine physische Angelegenheit.
Aufklärung: Psyche und Physis sind miteinander verbunden. Das eine leidet nie ohne das andere.