Stellt ihr euch manchmal die Frage, welche Mikronährstoffe wie voneinander abhängig sind, damit sie optimal wirken können? Im Detail ist sowas natürlich sehr schwierig darzustellen. Aber hier bei mir gibt’s immerhin eine kleine grobe Übersicht.


Ich habe die folgenden Informationen zwar sehr gründlich recherchiert, dennoch kann ich nicht garantieren, dass sie richtig sind. Bitte haltet beim Lesen einen gewissen Sicherheitsabstand. Ich werde weiterhin Ergänzungen vornehmen und bin dankbar über freundliches Feedback.

Mikronährstoffe sind keine Einzelgänger

Zahlreiche Studien haben in der Vergangenheit auf die potenziellen Risiken der Einnahme von Mikronährstoffen hingewiesen. Dabei wurden die entsprechenden Substanzen häufig isoliert betrachtet und kritisiert, ohne zu berücksichtigen, dass sie in ihrer Einzelwirkung kaum effektiv sind. Kuklinski (2009) schreibt:

„In den 30 Jahren des 20. Jahrhunderts warnte der Ernährungswissenschaftler E. Kollath (Rostock) davor, mit Einzelsubstanzen in Redoxgleichgewichte einzugreifen, da sie Redoxblockaden auslösen können. Eine Kette kann nur so stark sein, wie ihr schwächstes oder ihre schwächsten Glieder stark sind. Mikronährstoffe als Radikalfänger sind janusköpfig, da sie nach Elektronenaufnahmen selbst radikalisch wirken. Dies betrifft Vitamin C, E, Coenzym Q10, β-Carotin, Omega-3-Fettsäuren, Cystein, Melatonin, aber auch zahlreiche Transitionsmetalle wie Eisen, Selen, Mangan, Kupfer u. a. Die Redoxkaskade darf folglich keine Lücken aufweisen. Dieser Umstand wurde in allen Studien nie beachtet. Drei bis fünf Geigen machen noch längst kein Orchester. Genau dies wurde aber versucht. Im Gegensatz zu pharmakologischen Studien mit Monosubstanzen ist dies bei Mikronährstoffen nicht möglich.“

Daran zeigt sich, dass Mikronährstoffe in einem komplexen Netzwerk von Wechselwirkungen agieren. Anstatt isoliert auf eine einzige Substanz zu schauen, muss der gesamte Stoffwechselkontext berücksichtigt werden. Denn wie in einem Orchester, in dem jedes Instrument eine spezifische Rolle spielt, entfalten auch Mikronährstoffe ihre Synergien nur, wenn sie in der richtigen Kombination und Balance vorliegen.

Oxidation und Reduktion

Damit unser Körper gesund bleibt, muss ein Gleichgewicht zwischen Oxidation und Reduktion bestehen – das sogenannte Redox-Gleichgewicht. Bei der Oxidation gibt ein Molekül Elektronen ab, während bei der Reduktion ein Molekül Elektronen aufnimmt. Diese Reaktionen sind eng miteinander verbunden und ermöglichen den Austausch von Energie in den Zellen. Wenn das Gleichgewicht zwischen Oxidation und Reduktion gestört wird, kann dies zu zwei Problemen führen: oxidativem Stress oder Reduktionsstress.

  • Oxidativer Stress: Alle möglichen Prozesse im Körper, darunter auch die Energieproduktion, setzen freie Radikale frei, also instabile Moleküle, die schnell mit anderen Zellen reagieren wollen. Normalerweise helfen Antioxidantien, diese Radikale zu neutralisieren. Bei oxidativem Stress gibt es jedoch zu viele freie Radikale oder zu wenig Antioxidantien. Dadurch können die freien Radikale Zellen schädigen und Entzündungen verursachen. Eine naheliegende Lösung ist das Zuführen von Mikronährstoffen, die antioxidativ wirken.

Es gibt primäre, sekundäre und tertiäre Antioxidantien.

Primäre Antioxidantien verhindern die Neubildung von freien Radikalen.Glutathion-S-Transferasen (GST), Glutathion – Peroxidase (GPx), Glutathionreduktase (GR), Catalase (CAT), Superoxiddismutase (SOD), Transferrin, Ferritin, Caeruloplasmin, u.a.
Sekundäre Antioxidantien zerstören neugebildete freie Radikale. Tocopherole (Vitamin E), Ascorbinsäure (Vitamin C), Beta-Carotin, Alpha-Liponsäure, Taurin, Harnsäure, Cholesterin, Bilirubin, Albumin, u.a.
Tertiäre Antioxidantien reparieren Zellschäden.Methionin-Sulfoxid-Reduktase, DNA-Reparaturenzyme, u.a.
  • Reduktionsstress: Sind zu viele Antioxidantien vorhanden, werden nicht nur schädliche Oxidationsprozesse verhindert, sondern ebenso oxidative Reaktionen blockiert, die für die Zellfunktionen und die Energieproduktion notwendig sind. Dies kann den Stoffwechsel beeinträchtigen und zu einer verminderten zellulären Leistung führen. Auweia!

Die Redoxkaskade (also der Prozess im Körper, der das Gleichgewicht zwischen oxidativen und antioxidativen Reaktionen aufrechterhält) funktioniert also nur, wenn alle beteiligten Nährstoffe und Co-Faktoren verfügbar sind. Fehlt einer oder wird er durch die Einnahme von isolierten Substanzen übermäßig belastet, gerät das System aus dem Gleichgewicht, was paradoxerweise zu einem Anstieg von freien Radikalen und oxidativem Stress führen kann – genau das Gegenteil dessen, was ursprünglich beabsichtigt war.

Beispiel 1

Bei zu viel Eisen im Körper kann Vitamin C zu einem Problem werden, weil es Eisen von einer Form (Fe³⁺) in eine andere (Fe²⁺) umwandelt, die schädlich ist und oxidativen Stress auslöst. Das bedeutet, dass zu viel Eisen zusammen mit Vitamin C den Zellen schaden kann.

Deshalb sollte man Vitamin C nicht ohne vorherige Kontrolle des Vitamin C-Spiegels und des Eisenstatus im Blut einnehmen. Zu hohe Dosen von Vitamin C (über 500 mg pro Tag) können bei Gesunden (!) sogar das Erbgut schädigen (Podmore et al., 1998).

Beispiel 2

Wenn Vitamin E ein schädliches Molekül (Radikal) neutralisiert, wird es selbst zu einem Radikal (das Tocopheryl-Radikal). Dieses kann jedoch durch Coenzym Q10 wieder repariert werden. Coenzym Q10 hilft also dabei, Vitamin E zu „recyclen“, damit es weiter im Körper bleiben und wirken kann, anstatt ausgeschieden zu werden.

Gut zu wissen: Coenzym Q10 hat eine besondere Fähigkeit: Es kann Radikale aus dem fetthaltigen (lipophilen) Bereich in den wässrigen (hydrophilen) Bereich des Körpers bringen. Dort können dann wieder andere Antioxidantien, die wasserlöslich sind, den Elektronentransport und die Neutralisierung der Radikale übernehmen.

Beispiel 3

Unter bestimmten Bedingungen können Mikronährstoffe wie Vitamin E das Wachstum von Tumoren fördern, indem sie den Tumorzellen helfen, sich vor Radikalen zu schützen. Einige Tumorzellen (z. B. Melanome oder Leberzellkarzinome) speichern Antioxidantien und werden dadurch resistenter gegenüber Therapien wie Chemotherapie und Strahlentherapie, die Radikale erzeugen, um die Tumoren zu zerstören. Eine generelle Gabe von Antioxidantien könnte daher den Tumoren eher helfen. In solchen Fällen ist eher ein gezielter Einsatz von einzelnen Antioxidantien nach genauen Analysen nützlich.

Es ist also essenziell, die Komplexität der Nährstoffinteraktionen zu verstehen, anstatt Mikronährstoffe als einfache, isolierte Heilmittel oder Risikofaktoren zu betrachten. Und genau das machen wir jetzt mal – nach einem kleinem Reminder, wie ungefähr alles zusammenhängt, woher unsere Energie überhaupt kommt und welche Untersuchungen Aufschluss über den Mikronährstoffbedarf geben können.

Wo die Energie herkommt

Gesundheit bedeutet, über ausreichend Energie zu verfügen. Doch woher stammt diese Energie genau? Und was passiert im Körper, wenn die Energieproduktion gestört ist?

Schritt 1: Glukose wird zu Pyruvat

Im ersten Schritt, der Glykolyse, wird das, was wir essen, in Glukose umgewandelt. Diese Glukose wird im Körper mit Hilfe von Vitamin B1 (Thiamin) und Alpha-Liponsäure zu einem kleineren Baustein namens Pyruvat. Das passiert im Zellinneren, im Cytoplasma. Dabei entsteht schon ein bisschen Energie.

Fehlen Vitamin B1 und/oder Alpha-Lipsonsäure, kommt es zu einer Pyruvatblockade. Dadurch entsteht anstelle von Pyruvat Laktat (Milchsäure), was als Laktazidose bezeichnet wird. Dadurch verliert der Körper wichtige Stoffe wie Magnesium, Kalium und Zink über die Nieren.

Schritt 2: Pyruvat geht in den Citratzyklus

Pyruvat wird dann in den sogenannten Citratzyklus eingeschleust. Dieser Zyklus ist wie eine kleine Fabrik in den Mitochondrien (das sind die „Kraftwerke“ der Zellen) und essenziell für die Produktion von ATP, der Hauptenergiequelle des Körpers. Hierfür wird Pyruvat in Acetyl-CoA umgewandelt. Dieser Prozess wird von einem Enzym namens Pyruvatdehydrogenase (PDG) gesteuert, das auf verschiedene Cofaktoren angewiesen ist, um richtig zu funktionieren:

  • Vitamin B1 (Thiamin)
  • Alpha-Liponsäure
  • Aminosäuren (Cystein, Glycin, Serin, Threonin, Alanin).

Auch Fettsäuren werden durch die β-Oxidation in Acetyl-CoA umgewandelt. Dafür braucht es kein Pyruvat und das wiederum ist die Grundlage der LOGI-Ernährung, bei der weniger Kohlenhydrate und mehr gesunde Fette gegessen werden. Gebraucht werden:

  • Carnitin: Carnitin wird aus den Aminosäuren Lysin und Methionin gebildet, wobei Vitamin C, Eisen, Niacin und Vitamin B6 benötigt werden.
  • Vitamin B2 (Riboflavin)
  • Vitamin B3 (Niacin)
  • Pantothensäure (Vitamin B5)

Auch Aminosäuren (die Bausteine von Proteinen) können entweder direkt in Acetyl-CoA oder in andere Verbindungen des Citratzyklus umgewandelt werden.

  • Vitamin B6 (Pyridoxin)
  • Vitamin B12 (Cobalamin)
  • Folat (Vitamin B9)
  • Biotin (Vitamin B7)

Schritt 3: Der Citratzyklus produziert Energie

Der Citratzyklus dreht sich dann und baut das Acetyl-CoA (mit Hilfe von Pantothensäure (Vitamin B5)) weiter ab. Folgende Cofaktoren werden für den Citratzyklus benötigt: 

  • Eisen
  • Mangan
  • Magnesium
  • Vitamine B1 – B3
  • α-Liponsäure 
  • Biotin

Tritt ein Mangel auf, wird der Citratzyklus gehemmt und somit auch die Energiegewinnung. Funktioniert der Citratzyklus nicht, können die Mitochondrien kein neues Baumaterial für die Zellen bereitstellen (Mitochondriopathie).

Schritt 4: Die Atmungskette macht das meiste ATP

In der Atmungskette werden kleine Energieträger benutzt, um ATP (Adenosintriphosphat) zu produzieren – das ist die Energie, die deine Zellen wirklich verwenden können, um alles zu tun, was sie brauchen. ATP ist so etwas wie die Batterie, die die Zellen antreibt. Ohne ATP geht nichts. Bausteine, die es dazu braucht:

  • Eisen
  • Coenzym Q10
  • Vitamin B2 und B3
  • Kupfer
  • Häm
  • Selen 
  • Zink 

Die Redoxkaskade in easy peasy

Jetzt, da wir wissen, wie Energie produziert wird, können wir uns die Redoxkaskade nochmal genauer ansehen und besser verstehen. Stellt euch dafür vor, ihr befindet euch in einer riesigen Festung, hoch oben auf einem Berg, die ständig von gefährlichen Drachen angegriffen wird. Diese Drachen sind die freien Radikale, die versuchen, in die Festung einzudringen und sie zu zerstören. Doch die Festung ist nicht schutzlos – sie hat eine Armee mutiger Verteidiger, die jeden Angriff abwehren:

1. Freie Radikale und Hydroxylradikale (OH•) – die gefährlichsten aller Drachen

Die Luft ist erfüllt von Spannung, denn aus den düsteren Wolken braut sich Gefahr zusammen. Ein besonders schrecklicher Feind nähert sich: das Hydroxylradikal – ein wilder, unberechenbarer Drache, der heißeren Atem hat als alle anderen. Dieses Monster ist das gefährlichste von allen, seine Flammen können alles schmelzen, was sie berühren, und es wird als der gefürchtetste Angreifer der Festung bekannt.

  • In der Atmungskette (wo ATP produziert wird) entstehen Hydroxylradikale (OH•).
  • Hydroxylradikale sind haben also eine sehr hohe Oxidationskraft und sind extrem schädlich für Zellen.
  • Diese Radikale können mitochondriale Strukturen und Funktionen stark schädigen, deshalb müssen sie neutralisiert werden

2. Vitamin E – der Schildträger

An den äußeren Mauern der Festung steht der furchtlose Vitamin E, der größte Schildträger unter den Verteidigern. Wenn das Hydroxylradikal anstürmt, reißt Vitamin E seinen mächtigen Schild hoch und blockt den verheerenden Flammenstoß ab. Doch die Kraft des Hydroxylradikals ist so groß, dass der Schild zu glühen beginnt. Vitamin E wird schwächer, und sein Schild verwandelt sich langsam in das schwache Tocopherylradikal, eine beschädigte Form, die nicht mehr lange durchhalten kann. Der Drache brüllt vor Wut, aber die Schlacht ist noch nicht verloren.

  • Vitamin E ist ein fettlösliches Antioxidans, das in den Membranen der Zellen, besonders in den Mitochondrien, wirkt. Es fängt freie Radikale ab, bevor sie Schaden anrichten können. Dabei wird Vitamin E selbst in ein Tocopherylradikal (eine inaktive Form) umgewandelt.
  • Das oxidierte Vitamin E kann aber wieder regeneriert werden.

3. Coenzym Q10 – Der Waffenschmied eilt zur Rettung

Im inneren der Festung arbeitet zum Glück ein weiser Waffenschmied: Coenzym Q10. Er hat die magische Fähigkeit, den geschwächten Schild von Vitamin E wieder zu verstärken. Sobald Vitamin E erschöpft ist, eilt Coenzym Q10 herbei und gibt ihm neue Kraft, indem er Elektronen spendet – eine Art magische Energie, die den Schild erneuert. Aber auch der Waffenschmied erschöpft sich bei dieser Aufgabe. Nach jedem Reparaturvorgang muss er selbst wieder aufgeladen werden, um weiter arbeiten zu können.

  • Das Coenzym Q10 übernimmt die Aufgabe, das oxidierte Vitamin E wieder in seine aktive Form zurückzuführen. Dabei gibt Coenzym Q10 Elektronen an Vitamin E ab und wird selbst oxidiert (es verwandelt sich von Ubiquinol in Ubiquinon).
  • Diese Elektronentransfers finden in einem fettreichen Milieu statt, wie den Zellmembranen der Mitochondrien.

4. Vitamin C: Der flinke Bote

Hier kommt der unermüdliche Vitamin C ins Spiel – der schnellste Bote der Festung. Immer wenn Coenzym Q10 erschöpft ist, sprintet Vitamin C durch die Gänge und bringt ihm eine dringend benötigte Energiequelle, damit er weiterschmieden kann. Vitamin C stellt sicher, dass Coenzym Q10 immer wieder zur Verfügung steht, um die Schilde der Verteidiger zu reparieren. Er rennt hin und her und sorgt dafür, dass die Festung nie ihre Verteidigungsfähigkeit verliert.

  • Wenn Coenzym Q10 oxidiert ist, kann es durch Vitamin C wieder reduziert werden, das bedeutet, dass Vitamin C Elektronen an Coenzym Q10 abgibt und es wieder aktiv macht.
  • Vitamin C wird seinerseits durch Pflanzeninhaltsstoffe (wie Polyphenole und Flavonoide) oder andere Mechanismen regeneriert.

5. Glutathion: Der Alchemist im Verborgenen

Im dunklen Labor tief im Inneren der Festung arbeitet der mysteriöse Alchemist Glutathion. Er hat sich auf die Reinigung der Luft spezialisiert, denn der Rauch und die giftigen Dämpfe der Drachen könnten die Verteidiger vergiften, wenn sie nicht neutralisiert werden. Glutathion mischt Tränke, die diese gefährlichen Stoffe unschädlich machen (besonders gut sogar mit Selen, das abends zu Hilfe kommt). Wenn die giftigen Nebel der Drachen die Mauern erreichen, wirft Glutathion seine Elixiere aus und verwandelt die Gifte in harmlose Substanzen. Auch er muss regelmäßig neue Energie schöpfen, indem er Elektronen an seine Helfer abgibt – in diesem Fall die Thioctsäure.

  • Glutathion (GSH) ist ein starkes, wasserlösliches Antioxidans, das in der Lage ist, schädliche Peroxidationsprodukte (oxidierte Moleküle) unschädlich zu machen.
  • Wenn Glutathion seine Elektronen abgibt, um andere Moleküle zu reduzieren, wird es selbst in die oxidierte Form Glutathiondisulfid (GSSG) umgewandelt. GSSG kann jedoch durch ein Enzym (Glutathionreduktase) wieder zu GSH regeneriert werden.
  • Glutathionperoxidase und Glutathion-S-Transferase sind weitere Enzyme, die Glutathion im Prozess der Entgiftung unterstützen.
Freie Radikale bedrohen die Festung. (Bild: wirbelwirrwarr)

6. Elektronenabgabe an Thioctsäure: Der geheime Gehilfe von Glutathion

Nach jedem Zauber ist Glutathion erschöpft und gibt die letzten Reste seiner magischen Energie, die Elektronen, an seinen treuen Gehilfen Thioctsäure (auch Alpha-Liponsäure genannt) ab. Durch die Elektronen verwandelt sich Thioctsäure in den mächtigen Dihydroliponat, der tief ins Innere der Festung reist. Dort hilft er, den großen Citratzyklus, die Energiequelle der Festung, am Laufen zu halten.

  • Das oxidierte Glutathion (GSSG) gibt seine Elektronen an Thioctsäure (auch als Alpha-Liponsäure bekannt) ab, die dadurch zu Dihydroliponat reduziert wird.
  • Die wiederhergestellte Thioctsäure (Dihydroliponat) kann dann an verschiedenen Stellen im Stoffwechsel, insbesondere im Citratzyklus, weiterwirken.

7. Pflanzenhelden: die unsichtbaren Wächter

Während die Drachen unaufhörlich angreifen, stehen unsichtbare Helden in den Wäldern rund um die Festung: die Pflanzenstoffe. Diese Wächter sind wie weise Magier, die aus dem Schatten heraus agieren. Sie greifen die Drachen schon in den Lüften an und saugen ihnen einen Teil ihrer Kraft ab, bevor sie überhaupt die Mauern der Festung erreichen. Dank ihrer Magie sind die Angriffe der Drachen oft schwächer, sodass Vitamin E und die anderen Verteidiger besser gegen sie bestehen können.

  • Bioaktive Pflanzenstoffe wie Polyphenole und Flavonoide sind ebenfalls Teil des Schutzsystems. Sie können Elektronen aufnehmen und so verhindern, dass toxische Oxidationsprodukte gebildet werden (Watzl, 1995).
  • Diese Stoffe sind in einer gemischten Ernährung enthalten und bieten einen zusätzlichen Schutz neben den klassischen Antioxidantien wie den Vitaminen. Sie sind besonders wichtig, weil sie nicht auf ein einzelnes Molekül wie Vitamin C oder Vitamin E beschränkt sind, sondern auf viele unterschiedliche Weisen im Körper wirken.

Trotz all dieser Verteidiger ist das Hydroxylradikal, der mächtigste Drache, der größte Feind unserer Körperfestung – zusammen mit Stickstoffmonoxid (NO) und Peroxynitrit (ONOO). Es ist unberechenbar und hinterlässt immer gewaltigen Schaden, selbst wenn die Verteidiger es abwehren können. Doch solange die Festung stark bleibt, mit all ihren Verteidigern, können die bösen Drachen nicht dauerhaft bestehen. Wenn die Verteidigung jedoch Lücken hat, ist die Festung, unser Körper, stark bedroht. Fragt sich nun, wer oder was uns sagt, wo und welche Verteidiger uns fehlen.

Der Mikronährstoffbedarf

Wenn man wissen möchte, ob eine Mikronährstofftherapie erforderlich ist, schaut man sich am besten an, ob die Mitochondrien genügend Bausteine haben, um Energie zu produzieren bzw. um sich vor Angreifern zu schützen – zum Beispiel über Urin- und Blutuntersuchungen und manchen Fällen auch mit Hilfe einer Muskelbiopsie.

Achtung: Normwerte sind NICHT einheitlich, also von Labor zu Labor und von Analysemethode zu Analysemethode unterschiedlich. Die Referenzwerte gibt deshalb immer das jeweilige Labor vor. Die hier aufgeführten Werte stammen aus Fallbeispielen verschiedener Fachartikel, dienen also nur zur Veranschaulichung und sollten nur mit großer Vorsicht als Schablone zur Beurteilung persönlicher Messergebnisse herangezogen werden.

Urin

CitrullinMarker für ein Zuviel an Stickstoffmonoxid (NO)Norm < 100 µmol/g Kreatinin
MethylmalonsäureNorm < 2,0 mg/g Kreatinin
Laktat und Pyruvatzeigt B12-Defizit -> Hinweis auf Nitrostressvariiert stark
CystathioninMarker für B6-DefizitNorm. < 580/0,1 g Kreatinin

Blut

intrazelluläres ATPEs gibt zwar keinen allgemein anerkannten, festen Referenzwert für intrazelluläres ATP, da dieser Wert je nach Zelltyp, Energiebedarf und Gesundheitszustand des Gewebes variieren kann, aber: –>typische ATP-Konzentrationen in Zellen liegen im Bereich von 1 bis 10 mM
Laktat/PyruvatDiese Moleküle zeigen, wie gut Glukose in Energie umgewandelt wird. Wenn sie sich anhäufen, könnte es ein Problem bei der Energiegewinnung geben. Zwar können durch Vitamin B1 die hohen Laktat- und Pyruvatwerte gesenkt werden, aber wenn die Mitochondrien bereits stark geschädigt sind, funktioniert das nicht immer. In solchen Fällen könnte laut Kuklinski sogar eher die Krebsentstehung gefördert werden.Laktat 0,6-2,4 mmol/l; Pyruvat Norm < 5,8 mg/l
> 20:1 (nicht gut)

HistaminHistamin ist ein biogenes Amin, das im Körper als Botenstoff und Entzündungsmediator wirkt. Es spielt eine zentrale Rolle bei Allergien, der Immunantwort und der Regulierung von Magensäure. Ein erhöhter Histaminspiegel kann auf Mikronährstoffmängel hinweisen, weil bestimmte Nährstoffe für den Abbau von Histamin notwendig sind:
Vitamin B6: Notwendig für das Enzym DAO (Diaminoxidase), das Histamin abbaut.
Kupfer: Ebenfalls wichtig für DAO und den Histaminabbau.
Vitamin C: Reduziert den Histaminspiegel im Blut.
Norm. < 0,3 bis 1,0 Nanogramm pro Milliliter
NitrotyrosinNitrotyrosin ist ein Marker für oxidativen Stress und Entzündungen im Körper. Es entsteht, wenn das Aminosäuremolekül Tyrosin durch den Einfluss von Peroxynitrit – einem hochreaktiven Molekül – verändert wird. Peroxynitrit entsteht wiederum, wenn Stickstoffmonoxid (NO) und Superoxid, beide reaktive Sauerstoffspezies, im Körper zusammenkommen.Norm. < 10,0 nmol/l
oxidiertes (GSSG)/reduziertes (GSH) GlutathionEin gesundes Verhältnis von GSH zu GSSG ist wichtig für das Gleichgewicht im antioxidativen System des Körpers. Ein niedriger GSH/GSSG-Quotient kann auf oxidativen Stress hinweisen. Ein typisches Verhältnis sollte etwa > 100:1 betragen, also mehr GSH als GSSG. Reduziertes Glutathion (GSH):
Vollblut: 1–2 mmol/l
Serum/Plasma: 500–1.500 µmol/l
Oxidiertes Glutathion (GSSG):
Vollblut: 0,16–0,50 µmol/l
Serum/Plasma: < 10 µmol/l
L-CarnitinNorm. 24-51 µmol/l
Omega-3-IndexDer Omega-3-Index gibt den Anteil von EPA und DHA im Blut an. Ein solcher Index kann helfen, das Risiko für verschiedene chronische Erkrankungen zu senken.Ein guter Wert liegt zwischen 10–12%
TaurinTaurin ist eine antioxidative Aminosäure, die der Körper aus Cystein selbst produziert und das Immunsystem stärkt. Es hilft dabei, den Calciumspiegel in den Zellen zu senken und reduziert dadurch die übermäßige Bildung von Stickstoffmonoxid (NO).Norm. 50 – 150 µmol/l
Coenzym Q10 im SerumOptimal > 2.500 µg/l/ 2,5 mg/l
Biotin im SerumNorm. 200–1.000 ng/l
Pantothensäure (Vitamin B5)Norm. 1,6 – 2,7 µmol/l
Vitamin A im SerumNorm. 0,2–1,2 mg/l
Vitamin D im SerumNorm. 80–150 nmol/l
intrazelluläres Kalium (K)Intrazelluläre Messungen sind den Serumanalysen überlegen, denn sie zeigen den Status der Mikronährstoffversorgung IN den Zellen. Serumanalysen, die den Raum außerhalb der Zelle abbilden (extrazellulär), können optimal ausfallen, während die Zelle bereits verhungert. Norm. 90-110 mmol/l
intrazelluläres Magnesium (Mg)Norm. 2,2–2,8 mmol/l
intrazelluläres Zink (Zn)Norm. 10,5 – 14,5 mg/l
intrazelluläres Selen (Se)Norm. 100 – 140 µg/l
intrazelluläres Kupfer (Cu)Norm. 15 – 60 µg/l
intrazelluläres Mangan (Mn)Norm. 5 – 15 µg/l
intrazellulär: Vitamin B1, B2, B6Vitamin B1: 70–150 µg/l
Vitamin B2: 225–440 µg/l
Vitamin B6: 50–110 µg/l
Malondialdehyd, 4-HNEMalondialdehyd (MDA) und 4-Hydroxynonenal (4-HNE) sind Nebenprodukte der Lipidperoxidation, einem Prozess, bei dem Fettsäuren in Zellmembranen durch freie Radikale angegriffen und beschädigt werden. Beide Substanzen dienen als Biomarker für oxidativen Stress im KörperMalondialdehyd (MDA) im Blutplasma: 0,5 – 1,5 µmol/l
4-Hydroxynonenal (4-HNE) im Blutplasma: 0,1 – 2,5 µmol/l
NSE Neuronenspezifische Enolase; wird immer dann freigesetzt, sobald Hirnzellen geschädigt werden.Norm. Norm < 6,0 µg/l
S-100HirnschrankenproteinNorm. < 7 Mikrogramm/Liter
CK und CK MBCK steht für Kreatin-Kinase, ein Enzym, das vor allem in Muskelzellen vorkommt. Es spielt eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel der Muskeln. Erhöhte CK-Werte im Blut können auf Muskelverletzungen, Entzündungen oder Erkrankungen hinweisen, da die Kreatin-Kinase bei Muskelschäden ins Blut freigesetzt wird.Norm. < 190U/l
BNPBNP (B-Typ Natriuretisches Peptid) ist ein Hormon, das vor allem im Herzen gebildet wird, und häufig zur Diagnose von Herzinsuffizienz gemessen wird. Normwerte für BNP können je nach Labor und Referenzbereich variieren.Norm. < 100 pg/ml
Liquor: β-Amyloid Eiweißstoff; wird bei Alzheimerpatienten verstärkt produziert.Norm. > 500 pg/ml
Tau-Protein und Tau phosphoryliertTau-Protein und phosphoryliertes Tau-Protein sind wichtige Marker im Zusammenhang mit neurodegenerativen Erkrankungen, insbesondere Alzheimer.– 50. Lebensjahr:
< 300 pg/ml
– 70. Lebensjahr:
< 450 pg/ml
– 93. Lebensjahr:
< 500 pg/ml
HomocysteinZeigt einen Folat-, B12- und B6-Mangel.Norm. < 10,0 µmol/l
antioxidative Enzyme: Glutathionperoxidase (GPx), Katalase (CAT) und Superoxiddismutase (SOD1, SOD2) Diese Enzyme helfen, schädliche Moleküle/ROS (reaktive Sauerstoffspezies) unschädlich zu machen.

Muskelbiopsie

Eine Muskelbiopsie kann eine Mitochondriopathie (Störung der Mitochondrien) zum Vorschein bringen. Dabei hält man zum Beispiel nach sogenannten „ragged red fibers“ Ausschau, also „zerfranste rote Fasern“, bei denen es sich um abnormal gefärbte Mitochondrien handelt. Bei bestimmten Untersuchungen (Trichromfärbung) erscheinen sie rot und sind in der Zelle strangartig angeordnet. Manche denken, wenn diese Fasern nicht vorhanden sind, liegt keine Mitochondrienschädigung vor, doch das ist falsch. Es gibt nämlich weitere Anzeichen, wie parakristalline Einschlüsse in den Zellen. Diese bestehen aus auskristallisierter Kreatinkinase, einem Enzym, das für die Energieversorgung der Muskeln wichtig ist. Wenn es auskristallisiert, ist das ein Hinweis auf mitochondriale Probleme.

Merke also:

  • Das Fehlen von ragged red fibers bedeutet nicht, dass keine Mitochondrienschädigung vorliegt.
  • Parakristalline Einschlüsse in den Zellen weisen ebenfalls auf mitochondriale Störungen hin.

Fettlösliche Vitamine

Fettlösliche Vitamine werden im Körper gespeichert, vor allem im Fettgewebe und in der Leber. Sie benötigen Fette zur Absorption im Verdauungstrakt.

Vitamin A

Vitamin A ist ein Oberbegriff für natürliche und synthetische Verbindungen, die eine ähnliche chemische Struktur haben, aber unterschiedliche biologische Wirkungen. Es umfasst Verbindungen wie Retinol und Retinylester, die alle wichtigen Vitamin-A-Funktionen im Körper unterstützen, wie Sehkraft und Zellwachstum. Carotinoide wie Beta-Carotin können in Vitamin A umgewandelt werden und haben auch diese Wirkung. Retinoide, die aus Retinsäure bestehen, haben jedoch nicht die volle Vitamin-A-Funktion, da sie nicht zu Retinol umgewandelt werden können und keinen Einfluss auf die Spermatogenese oder den Sehzyklus haben.

  • Zink: Zink ist wichtig für die Synthese und den Stoffwechsel von Vitamin A. Es hilft dem Körper, Vitamin A aus seiner Speicherform in die aktive Form umzuwandeln, die der Körper nutzen kann. Ein Mangel an Zink kann die Vitamin A-Absorption beeinträchtigen und zu einem Mangel an Vitamin A führen.
  • Vitamin E: Vitamin E und Vitamin A arbeiten zusammen, um Zellen vor oxidativem Stress zu schützen. Vitamin E schützt Vitamin A vor Oxidation im Verdauungstrakt, wodurch die Effizienz der Vitamin A-Absorption und -Speicherung erhöht wird.
  • Vitamin D: Vitamin A und Vitamin D arbeiten zusammen; einzeln und hohen Dosen beeinträchtigen beide Vitamine den Knochenstoffwechsel. Eine gleichzeitige Verabreichung beider Vitamine auf hohen Niveaus scheint jedoch die toxischen Effekte der einzelnen Vitamine zu verringern (Clark, 1964; ). Effects of hypervitaminosis A and D on skeletal metabolism. Journal of Biological Chemistry, 239, 1266–1271.
  • Vitamin K: Eine hohe Aufnahme von Vitamin A kann mit der Vitamin K-Absorption und -Verwertung interferieren. Vitamin A in hohen Dosen kann die Blutgerinnung beeinflussen, die teilweise von Vitamin K reguliert wird.
  • Eisen: Vitamin A verbessert die Eisenaufnahme und -verfügbarkeit, was besonders bei der Behandlung von Eisenmangelanämie effektiv ist, vor allem bei Kindern und Schwangeren. Die Kombination von Vitamin A und Eisen ist wirksamer als die Gabe eines einzelnen Nährstoffs.
  • Calcium: Übermäßige Vitamin-A-Zufuhr (Hypervitaminose A) kann zu erhöhtem Calcium im Blut (Hyperkalzämie) führen, was ernsthafte gesundheitliche Folgen haben kann, jedoch nur bei übermäßigem Konsum von Retinol und Retinylestern, nicht von Beta-Carotin.

Gut zu wissen: Eine Vitamin-A-Vergiftung (passiert sowieso erst ab 8.000-10.000 Mikrogramm oder 25.000-33.000 IE pro Tag) wird durch die Einnahme von Vitamin A verursacht, aber nicht durch die erhöhte Einnahme von Carotinoiden. Denn die Umwandlung der Carotinoide in Vitamin A stoppt, sobald genügend Vitamin A vorhanden ist.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

  • Blutverdünner (Warfarin): Erhöhtes Blutungsrisiko.
  • Retinoide (Isotretinoin): Risiko für Vitamin-A-Überdosierung.
  • Cholestyramin/Orlistat: Verringert Vitamin-A-Aufnahme.
  • Mineralöl-Laxantien: Langfristig kann es zu Vitamin-A-Mangel führen.
  • Tetracycline: zusammen mit Vitamin A – erhöhtes Risiko für Hirndruck (Walters & Gubbay, 1981).
  • Orale Kontrazeptiva: Erhöhen Vitamin-A-Spiegel.
Vitamin A macht gesunde Augen. (Bild: wirbelwirrwarr)

Vitamin D

Vitamin D ist eine Gruppe fettlöslicher Vitamine, wobei Vitamin D3 der bekannteste Vertreter ist. Es wird im menschlichen Körper natürlich produziert, während die anderen Vitamine dieser Gruppe (D1, D2, D4 und D5) künstlich hergestellt werden.

Vitamin D3 ist streng genommen kein Vitamin, da es im Körper durch UVB-Strahlung aus Sonnenlicht produziert wird und anschließend in das Hormon Calcitriol umgewandelt.

Vitamin D3 unterstützt vor allem die Aufnahme und Verwertung von Calcium und trägt somit zum Knochenerhalt bei. Noch besser bringt Kuklinski (2009) die Wichtigkeit von Vitamin D auf den Punkt:

„Weswegen haben fast alle Zellsysteme dann Vitamin-D3-Rezeptoren, besonders Immunzellen? Weswegen verhindert eine blande D3-Zufuhr in den ersten Lebensjahren den Ausbruch eines Typ-I-Diabetes ab 15. Lebensjahr? Weswegen wirkt Vitamin D3 bakterizid und Blutdruck senkend? Warum ist die Letalität bei Blut-Vitamin-D3-Spiegeln <20 ng/ml 2-fach, an tädlichen Herz-, Kreislauf 2,2-fach höher als bei Personen mit D3-Konzentrationen über 30 ng/ml?“

  • Calcium und Phosphor: Vitamin D ist notwendig für die Absorption und Verwertung von Calcium und Phosphor.
  • Vitamin K: Vitamin D arbeitet eng mit Vitamin K2 zusammen, um Calcium korrekt in den Knochen zu leiten und Ablagerungen in den Gefäßen zu verhindern.
  • Magnesium: Vitamin D kann die Aufnahme von Magnesium beeinträchtigen, also sollte immer auf ausreichend Magnesium geachtet werden.

Wechselwirkung mit Medikamenten

Medikamente, die den Vitamin-D-Spiegel erhöhen:

  • Östrogen: Eine Hormonersatztherapie mit Östrogen erhöht den Vitamin-D-Spiegel im Blut, was sich positiv auf den Calcium- und Knochenstoffwechsel auswirken kann. Die Kombination von Vitamin D und Östrogen kann die Knochendichte stärker verbessern als alleinige Östrogentherapie.
  • Isoniazid (INH): Ein Medikament gegen Tuberkulose, das den Vitamin-D-Spiegel im Blut erhöhen kann.
  • Thiazide: Diuretika dieser Klasse (wie Hydrochlorothiazid) erhöhen die Vitamin-D-Aktivität und können zu einem zu hohen Calciumspiegel im Blut führen.

Medikamente, die den Vitamin-D-Spiegel senken oder die Aufnahme reduzieren:

  • Antazida: Eine längere Einnahme kann den Vitamin-D-Spiegel und dessen Verfügbarkeit beeinträchtigen.
  • Calciumkanalblocker (z.B. Verapamil): Diese Medikamente können die körpereigene Produktion von Vitamin D verringern.
  • Cholestyramin: Ein cholesterinsenkendes Medikament, das die Aufnahme von Vitamin D stört.
  • Phenobarbital, Phenytoin und andere Antikonvulsiva: Diese Medikamente beschleunigen den Abbau von Vitamin D.
  • Mineralöl: Hemmt die Aufnahme von Vitamin D.
  • Gewichtsabnahmeprodukte wie Orlistat (auch bekannt als alli) und Olestra: können die Aufnahme fettlöslicher Vitamine wie Vitamin D verringern. Daher wird Vitamin D diesen Produkten zugesetzt, doch wie gut der Körper es aufnimmt, ist noch unklar.
Vitamin D braucht Sonnenlicht. (Bild: wirbelwirrwarr)

Vitamin K

Vitamin K spielt eine entscheidende Rolle bei der Blutgerinnung. Es aktiviert Proteine, die dafür sorgen, dass Blut nach einer Verletzung richtig gerinnt und Wunden heilen. Darüber hinaus ist Vitamin K wichtig für die Knochengesundheit, da es Proteine aktiviert, die Calcium in die Knochen einlagern und damit die Knochendichte unterstützt.

Es gibt zwei Hauptformen von Vitamin K: Vitamin K1 (Phyllochinon), das vor allem in grünem Blattgemüse wie Spinat und Brokkoli vorkommt, und Vitamin K2 (Menachinon), das in fermentierten Lebensmitteln und einigen tierischen Produkten zu finden ist. Ein Mangel an Vitamin K kann zu Problemen bei der Blutgerinnung führen und in seltenen Fällen das Risiko von Knochenbrüchen erhöhen.

Menschen mit bestimmten gesundheitlichen Problemen oder solchen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, sollten auf ihren Vitamin-K-Spiegel achten, da dieses Vitamin die Wirkung dieser Medikamente beeinflussen kann.

  • Vitamin E: Hohe Dosen von Vitamin E können die Wirksamkeit von Vitamin K beeinträchtigen, indem sie die Blutgerinnung hemmen. Eine übermäßige Zufuhr von Vitamin E kann zu einem relativen Vitamin-K-Mangel führen, der die Blutgerinnungsfähigkeit beeinträchtigen kann (Traber, 2008).
  • Vitamin A: Es gibt Hinweise darauf, dass Vitamin A die Aktivierung von Vitamin K beeinflussen kann, indem es die Synthese bestimmter Proteine beeinträchtigt, die für die Blutgerinnung wichtig sind. Eine übermäßige Zufuhr von Vitamin A kann daher zu einem relativen Vitamin-K-Mangel führen.
  • Vitamin D: Einige Studien deuten darauf hin, dass Vitamin D die Synthese von Vitamin-K-abhängigen Proteinen beeinflussen kann, die für die Knochengesundheit wichtig sind. Eine übermäßige Zufuhr von Vitamin D kann daher zu einem relativen Vitamin-K-Mangel führen und die Knochengesundheit beeinträchtigen.

Wechselwirkungen mit Medikamenten (siehe hier)

  • Antibiotika (insbesondere Cephalosporine): verringern die Aufnahme von Vitamin K, was bei langfristiger Anwendung zu einem Mangel führen kann, insbesondere bei Risikogruppen wie älteren Menschen oder unterernährten Personen.
  • Phenytoin (Dilantin): ein Antiepileptikum, beeinträchtigt die Nutzung von Vitamin K im Körper und kann bei Schwangeren oder stillenden Müttern zu einem Mangel an Vitamin K beim Neugeborenen führen.
  • Warfarin (Coumadin): ein Blutverdünner, wird durch Vitamin K in seiner Wirkung abgeschwächt. Menschen, die Warfarin einnehmen, sollten Vitamin K-haltige Lebensmittel meiden.
  • Orlistat (Xenical, alli), ein Mittel zur Gewichtsreduktion, und Olestra, ein Fettersatzstoff in manchen Lebensmitteln, blockieren die Aufnahme von Fett und damit auch von fettlöslichen Vitaminen wie Vitamin K. Daher wird Vitamin K diesen Lebensmitteln mittlerweile zugesetzt, um einen Mangel zu verhindern.
  • Gallensäurebinder (Cholestyramin, Colestipol, Colesevelam): die zur Senkung des Cholesterinspiegels eingesetzt werden, können die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen, einschließlich Vitamin K, verringern. Hier kann eine Supplementierung notwendig sein.
Vitamin K ist wichtig für die Blutgerinnung. (Bild: wirbelwirrwarr)

Vitamin E (Tocopherol)

Vitamin E ist eine Gruppe von fettlöslichen Verbindungen, die als Tocopherole und Tocotrienole bekannt sind. Tocopherole sind die am weitesten verbreiteten Formen von Vitamin E und umfassen Alpha-, Beta-, Gamma- und Delta-Tocopherol. Tocotrienole sind strukturell ähnlich wie Tocopherole, unterscheiden sich jedoch in der Anordnung ihrer Seitenketten. Laut Kuklinski sollte Vitamin E immer mit allen acht Vitameren (siehe Tocopherole und Tocotrienole) eingesetzt werden, nie Alpha-Tocopherole allein (Kuklinski, 2018). Vitamin E ist ein wichtiges Antioxidans, das fetthaltige Strukturen (Zellmembranen, Gefäßwände) vor oxidativem Stress schützt.

  • Vitamin C: hilft, Vitamin E zu regenerieren, und arbeitet mit Vitamin A zusammen, um es vor Oxidation zu schützen. Vitamin E schützt vor Oxidation. Wenn Vitamin E Oxidation verhindert hat, bleibt es selbst oxidiert zurück. Dieses verbrauchte Vitamin E ist sehr toxisch, muss also vor allem durch Vitamin C abgebaut werden, um keine Schäden zu verursachen (Orfanos-Boeckel, 2022).
  • Q10: Q10 hilft, Vitamin E zu regenerieren, nachdem es freie Radikale neutralisiert hat.

Gut zu wissen: Eine Vitamin-E-reiche Ernährung kann Allergien vorbeugen (Fogarty et al., 2000).

Wechselwirkungen mit Medikamenten

  • Antidepressiva: Vitamin E beeinträchtigt die Aufnahme von trizyklischen Antidepressiva wie Desipramin, Imipramin und Nortriptylin.
  • Antipsychotika: Vitamin E kann die Aufnahme von Chlorpromazin, einem Antipsychotikum aus der Gruppe der Phenothiazine, stören.
  • Aspirin: Eine Kombination von Vitamin E und Aspirin könnte bei Schlaganfallrisiko vorteilhaft sein, allerdings sollte bei Blutungen ein Arzt konsultiert werden.
  • AZT (HIV/AIDS-Medikament): Vitamin E kann vor Nebenwirkungen und Toxizität durch AZT schützen.
  • Beta-Blocker: Vitamin E stört die Aufnahme von Propranolol und anderen Beta-Blockern wie Atenolol und Metoprolol, die bei Bluthochdruck eingesetzt werden.
  • Cholesterinsenkende Medikamente: Vitamin E verringert die Wirksamkeit von Colestipol, Cholestyramin und Gemfibrozil. Statine können die antioxidative Wirkung von Vitamin E herabsetzen, doch die Kombination könnte die Blutgefäße schützen.
  • Cyclosporin: Es gibt widersprüchliche Ergebnisse darüber, ob Vitamin E die Wirksamkeit von Cyclosporin verringert oder verstärkt.
  • Hormonersatztherapie: Vitamin E könnte Frauen mit Hormonersatztherapie durch Verbesserung der Blutfettwerte zugutekommen.
  • Mebendazol: Eine gleichzeitige Einnahme von Vitaminen A, C, E und Selen verringert möglicherweise die Wirksamkeit von Mebendazol.
  • Tamoxifen: Vitamin E und C können die durch Tamoxifen verursachte Erhöhung der Triglyceridwerte ausgleichen und gleichzeitig die Wirkung von Tamoxifen gegen Brustkrebs verstärken.
  • Warfarin: Die gleichzeitige Einnahme von Vitamin E und Warfarin erhöht das Risiko abnormaler Blutungen.
  • Gewichtsverlustprodukte: Orlistat und Olestra können die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen wie Vitamin E verringern. Daher wird Vitamin E häufig zu Produkten mit Olestra hinzugefügt, um diesen Effekt auszugleichen.
Vitamin E schlägt freie Radikale in die Flucht. (Bild: wirbelwirrwarr)

Wasserlösliche Vitamine

Wasserlösliche Vitamine werden im Körper nicht gespeichert und müssen regelmäßig über die Nahrung zugeführt werden. Überschüsse werden in der Regel über den Urin ausgeschieden.

B-Vitamine (B1, B2, B3, B5, B6, B7, B9, B12)

B-Vitamine spielen eine zentrale Rolle für die Gesundheit des Nervensystems. Sie sind an vielen Prozessen beteiligt, die das Nervensystem unterstützen, insbesondere bei der Energieproduktion, der Bildung von Neurotransmittern und dem Schutz der Nervenzellen.

Gut zu wissen: Viele Vitamine aus der B-Gruppe werden erst biologisch aktiviert, indem sie mit Phosphat geladen werden.
Eingenommene B-Vitamine senken Zink und Magnesium. Deren Einnahme senkt wiederum die B-Vitamine 1, 2, 6.

Nervenzellen freuen sich, wenn viele B-Vitamine auf Lager sind. (Bild: wirbelwirrwarr)

B1 (Thiamin)

Vitamin B1, auch bekannt als Thiamin, spielt eine wesentliche Rolle im Energiestoffwechsel des Körpers, insbesondere bei der Umwandlung von Nährstoffen in Energie, im Leberstoffwechsel und im Stoffwechsel der roten Blutkörperchen. Es ist auch wichtig für die Funktion des Nervensystems, des Muskelsystems und des Herzens.

  • Vitamin B2 (Riboflavin): Vitamin B2 ist notwendig für die Umwandlung von Vitamin B1 in seine aktive Form, Thiaminpyrophosphat (TPP). TPP ist als Coenzym bei verschiedenen enzymatischen Reaktionen im Energiemetabolismus beteiligt.
  • Vitamin B3 (Niacin): Thiamin ist indirekt am Niacin-Stoffwechsel beteiligt, da es für den Abbau von Alkohol benötigt wird, der Niacin im Körper erschöpfen kann.
  • Vitamin B5 (Pantothensäure): Wie Thiamin ist auch B5 essentiell im Energiestoffwechsel, und beide Vitamine unterstützen sich gegenseitig in ihren Rollen im metabolischen Prozess.
  • Vitamin B6: Die Umwandlung von B6 in seine aktive Form benötigt Enzyme, die durch Thiamin aktiviert werden.
  • Kohlenhydrate: Vitamin B1 ist entscheidend für den Metabolismus von Kohlenhydraten, indem es als Coenzym bei der Umwandlung von Glukose in Energie fungiert. Eine kohlenhydratreiche Ernährung erhöht den Bedarf an Thiamin.
  • Alkohol: Der Konsum von Alkohol kann zu einem Thiaminmangel führen, da Alkohol die Absorption von Thiamin aus dem Darm hemmt und die Ausscheidung von Thiamin durch die Nieren erhöht.

Gut zu wissen: Man kann es nicht überdosieren; in Einzelfällen treten Beschwerden ab 3000mg täglich auf (Orfanos-Boeckel, 2024).

Wechselwirkungen mit Medikamenten

  • DiuretikaSchleifendiuretika wie Furosemid (Lasix): Können die Ausscheidung von Thiamin über den Urin erhöhen, was potenziell zu einem Mangel führen kann. Die verstärkte Diurese führt zu erhöhtem Verlust vieler wasserlöslicher Vitamine, einschließlich Thiamin.
  • Thiaziddiuretika: Ähnlich wie Schleifendiuretika können auch Thiazide die Ausscheidung von Thiamin fördern, allerdings ist dieser Effekt in der Regel geringer ausgeprägt.
  • AntikonvulsivaPhenytoin (Dilantin), Phenobarbital, und Carbamazepin: Diese Medikamente, die zur Behandlung von Epilepsie verwendet werden, können den Thiaminstoffwechsel beeinträchtigen und den Bedarf an Vitamin B1 erhöhen. Langzeitgebrauch kann zu einem Thiaminmangel führen.
  • Chemotherapeutika5-Fluorouracil: Ein Chemotherapie-Medikament, das in der Behandlung von Krebs eingesetzt wird, kann ebenfalls den Thiaminstoffwechsel beeinflussen und einen erhöhten Bedarf verursachen.
  • AntibiotikaBreitspektrum-Antibiotika: Langfristige Anwendung kann die Darmflora beeinträchtigen, welche zur Synthese von Vitamin B1 beiträgt. Obwohl die durch die Darmflora produzierten Mengen für den menschlichen Bedarf nicht ausreichend sind, kann eine Störung dieses Beitrags die Situation eines marginalen Thiaminmangels verschärfen.
  • Metformin: Ein häufig verwendetes Medikament zur Behandlung von Typ-2-Diabetes, kann die Absorption von Vitamin B1 im Darm verringern.
  • Biguanide: Können ähnliche Effekte wie Metformin haben, indem sie die Absorption von Thiamin reduzieren.

Vitamin B2 (Riboflavin)

Vitamin B2, auch bekannt als Riboflavin, ist essentiell für den Körper, da es in zahlreichen oxidativen Reaktionen eine Rolle spielt, insbesondere bei der Energiegewinnung aus Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten. Es unterstützt auch die Gesundheit von Haut, Augen und Nervensystem.

  • Vitamin B6 (Pyridoxin): Riboflavin ist notwendig für die Umwandlung von Vitamin B6 in seine aktive Form, Pyridoxalphosphat.
  • Vitamin B3 (Niacin): Riboflavin ist am Stoffwechsel von Niacin beteiligt; es hilft, Niacin in seine aktive Form umzuwandeln.
  • Eisen: Es gibt Hinweise darauf, dass Riboflavin die Eisenabsorption verbessern und somit zur Prävention von Anämie beitragen kann.
  • Folsäure (Vitamin B9) und Vitamin B12: Riboflavin ist wichtig für die Umwandlung von Folsäure in ihre aktive Form und unterstützt somit die Funktion von Vitamin B12 bei der Bildung roter Blutkörperchen.

Gut zu wissen: Am besten die aktive Form von B2 nutzen, also Riboflavin-5-Phosphat. Wer mehr B2 benötigt, benötigt auch mehr B3! Laut Kuklinski (2018) sind zwei bis dreimal 100mg ausreichend, ansonsten wird der Zuckerstoffwechsel blockiert.
Vitamin B2 färbt den Urin neongelb –> harmlos.
Vitamin B2 hat sich als sehr wirksam in der Prophylaxe bei Migräne-Anfällen erwiesen (Nicolodi & Sicuteri, 1999; Schoenen et al., 1998).

Wechselwirkungen mit Medikamenten

  • Antipsychotika: Einige Antipsychotika können den Riboflavinspiegel im Körper reduzieren.
  • Antidepressiva: Bestimmte Antidepressiva können ebenfalls den Bedarf an Riboflavin erhöhen oder seine Absorption beeinflussen.
  • Antikonvulsiva: Medikamente wie Phenytoin und Barbiturate, die zur Kontrolle von Epilepsie eingesetzt werden, können den Riboflavinspiegel im Körper senken, indem sie die Absorption verringern oder den Abbau erhöhen.
  • Probenecid: Dieses Medikament, das zur Behandlung von Gicht verwendet wird, kann die Ausscheidung von Riboflavin über die Nieren erhöhen.
  • Doxorubicin: Ein Chemotherapeutikum, das in der Krebsbehandlung verwendet wird, kann mit dem Riboflavin-Stoffwechsel interagieren und dessen Wirksamkeit beeinflussen.
  • Tetracycline: Antibiotika aus der Gruppe der Tetracycline können durch Lichtempfindlichkeitreaktionen (photochemische Zerstörung unter Lichteinfluss) die Verfügbarkeit von Riboflavin reduzieren.

Vitamin B3 (Niacin)

Vitamin B3, auch bekannt als Niacin, umfasst zwei Formen: Nikotinsäure und Nikotinamid. Es spielt eine wesentliche Rolle im Energiestoffwechsel, bei der DNA-Reparatur und in Zellkommunikationsprozessen. Niacin ist außerdem wichtig für die Hautgesundheit, das Nervensystem und die Reduzierung des Cholesterinspiegels. Auch der Serotoninstoffwechsel wird damit angetrieben.

  • Tryptophan: Der Körper kann Niacin aus der Aminosäure Tryptophan synthetisieren. Vitamin B6, Vitamin B2 (Riboflavin) und Eisen sind für diese Umwandlung erforderlich. Ein Mangel an einem dieser Nährstoffe kann die Fähigkeit des Körpers, Niacin zu synthetisieren, beeinträchtigen.
  • Vitamin B2 (Riboflavin) und Vitamin B6 (Pyridoxin): Diese Vitamine sind notwendig für die Umwandlung von Tryptophan in Niacin. Ein Mangel an Riboflavin oder Pyridoxin kann die Niacinsynthese beeinträchtigen.

Gut zu wissen: Therapeutisch wird oft Niacinamid eingesetzt. Der Vorteil: Es gibt keine Flush-Symptomatik (rotes, heißes Gesicht > zwar harmlos, aber störend).

Wechselwirkungen mit Medikamenten

  • Antibiotika: Langfristige Anwendung von Antibiotika kann die Darmbakterien beeinträchtigen, die zur Niacinsynthese beitragen, was potenziell zu einem Niacinmangel führen kann.
  • Antituberkulotika (z.B. Isoniazid): Diese können mit dem Niacin-Stoffwechsel interagieren und dessen Absorption und Verwertung beeinflussen, was das Risiko eines Mangels erhöht.
  • Cholesterinsenkende Medikamente (z.B. Statine): Niacin wird manchmal zusammen mit Statinen verwendet, um den Cholesterinspiegel zu senken. Es kann jedoch das Risiko von Muskelproblemen erhöhen, die mit einigen Statinen verbunden sind. Eine sorgfältige Überwachung durch einen Arzt ist erforderlich.
  • Antikonvulsiva: Einige Antikonvulsiva können die Absorption von Niacin beeinträchtigen und zu einem Mangel führen.
  • Zidovudin (AZT): Dieses antiretrovirale Medikament kann mit dem Niacin-Stoffwechsel interagieren und möglicherweise den Bedarf an Niacin erhöhen.

Vitamin B5 (Pantothensäure)

Vitamin B5, auch bekannt als Pantothensäure, ist wichtig für die Wundheilung, spielt eine entscheidende Rolle im Citratzyklus der Mitochondrien, im Melatoninstoffwechsel, bei der Synthese von Vitamin A und Taurin und ist am Stoffwechsel verschiedener Neurotransmitter beteiligt.

  • Vitamin B7: Pantothensäure und Biotin (Vitamin B7) wirken zusammen im Fettsäurestoffwechsel. Während Pantothensäure die Bildung von Fettsäuren unterstützt, ist Biotin an der Synthese und dem Abbau von Fettsäuren beteiligt. Beide Vitamine spielen eine entscheidende Rolle für gesunde Haut und Haare sowie den Aufbau von Zellmembranen.
  • Vitamin C: Vitamin B5 ist entscheidend für die Synthese von Steroidhormonen, einschließlich Kortisol, im Nebennierenmark. Diese Funktion wird durch Synergien mit Vitamin C unterstützt. Gemeinsam helfen sie, den Körper in Stresssituationen zu stabilisieren und den Energiehaushalt zu regulieren.
  • Zink: Vitamin B5 fördert die Hautregeneration und unterstützt die Wundheilung, indem es die Zellneubildung und die Reparatur von Gewebe anregt. Diese Wirkung kann durch die Kombination mit Zink verstärkt werden.
  • Vitamin B6 und B12: Vitamin B5 ist an der Synthese von Acetylcholin, einem wichtigen Neurotransmitter, beteiligt. Es arbeitet hier mit anderen B-Vitaminen wie B6 und B12 zusammen.

Gut zu wissen: Vitamin B5 ist bei niedrigen Cortisolwerten indiziert. Es kann nicht überdosiert werden.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

  • Statine (Cholesterin-Senker): Kann die Wirkung beeinflussen.
  • Tetracycline (Antibiotika): Verringert die Aufnahme; Einnahme zeitlich trennen.
  • Blutverdünner (Warfarin): Mögliche Beeinflussung der Blutgerinnung.

Vitamin B6 (Pyridoxin)

Wisst ihr, was ihr letzte Nacht geträumt habt? Nein? Dafür könnte ein Mangel an Vitamin B6 verantwortlich sein. Vitamin B6 spielt eine wichtige Rolle im Gehirn, insbesondere bei der Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin. Diese Neurotransmitter sind nicht nur für die Stimmung und den Schlaf-Wach-Rhythmus entscheidend, sondern auch für die Verarbeitung und Speicherung von Erinnerungen.
Wenn das Gehirn nicht genügend Vitamin B6 hat, kann die Produktion dieser Neurotransmitter gestört sein, was dazu führen kann, dass das Gehirn während des Schlafes nicht effektiv arbeitet und die Erinnerungen an Träume nicht richtig gespeichert werden. Dadurch fällt es schwer, sich nach dem Aufwachen an die Träume zu erinnern.

B6 macht Träume. (Bild: wirbelwirrwarr)
  • Zink: Vitamin B6 benötigt Zink als Co-Faktor für bestimmte enzymatische Reaktionen, insbesondere bei der Umwandlung von Aminosäuren und der Synthese von Proteinen und Neurotransmittern wie Serotonin, Dopamin und GABA. Eine Dauertherapie mit Vitamin B6 induziert einen Zinkmangel (Kuklinski, 2009). Zinkmangel wiederum kann die Wirksamkeit von Vitamin B6 beeinträchtigen und zu Problemen im Nervensystem und im Hormonhaushalt führen.
  • Eisen: Vitamin B6 unterstützt die Bildung von Hämoglobin, dem Protein in den roten Blutkörperchen, das Sauerstoff transportiert. Dabei wirkt es zusammen mit Eisen, das für die Hämoglobinproduktion unerlässlich ist. Ein Mangel an Vitamin B6 kann die Eisenverwertung beeinträchtigen, was zu einer Anämie führen kann.
  • Vitamin B12 und Folsäure: Vitamin B6 ist entscheidend für die Synthese von Neurotransmittern wie Serotonin, Dopamin und GABA, die für die Regulierung von Stimmung, Schlaf und Stressreaktionen unerlässlich sind. Dabei arbeitet Vitamin B6 mit Vitamin B12 und Folsäure zusammen, die ebenfalls zur Aufrechterhaltung der Gehirn- und Nervenfunktion beitragen.
  • Serotonin: Fehlt dieses Vitamin B6, kann der Organis­mus nicht aus­reichend den Nerven­boten­stoff Serotonin bilden. Bei Kindern zeigt sich dies in mangel­haftem Konzen­tra­tions­ver­mögen, gering­erer Gedächtnis­leistung, Kopf­schmerz und Stress­empfind­lich­keit. Zusätzlich sind auch niedrige Blut­druck­lagen und Darm­funktions­störungen (Reizdarm) zu erwarten, da Serotonin auch für die Darm­beweg­lich­keit verant­wortlich ist.
  • Histamin: Histamin wird B6.abhängig abgebaut. Fehlt dieses Vitamin, ist zwangs­läufig das Allergie­risiko erhöht.
  • Dopamin: Dopamin kann bei einem B6-Mangel nicht abge­baut werden. Die Folge ist eine Hyperakti­vität.

Gut zu wissen: Am besten die aktive Form von Vitamin 6 nutzten, Pyridoxal-5-Phosphat (P5P). Über 300mg pro Tag kann zu Toxizität führen. Mädchen und junge Frauen, die jahre­lang Kontra­zeptiva (Anti­baby­pille) ein­nehmen, leiden ver­stärkt an Vitamin-B6- und Zink­­verlust, woraus Kopf­schmerzen, Schwer­mut und sogar depress­ive Zustände resultieren.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Bei diesen Medikamenten sollte im Auge behalten werden, dass Vitamin B6 ausreichend vorhanden ist:

  • Cycloserin: zur Behandlung von Tuberkulose
  • Hydralazin: zur Behandlung von Bluthochdruck
  • Isoniazid: zur Behandlung von Tuberkulose
  • Penicillamin: zur Behandlung von rheumatoider Arthritis
  • Theophyllin: zur Behandlung von Asthma

Darüber hinaus:

  • Antibiotika (Tetracyclin): Alle B-Vitamine, einschließlich Vitamin B6, können die Wirksamkeit von Tetracyclin beeinträchtigen. Diese sollten daher zu unterschiedlichen Zeiten eingenommen werden.
  • Antidepressiva: Vitamin B6 kann die Wirksamkeit bestimmter trizyklischer Antidepressiva wie Nortriptylin bei älteren Menschen verbessern. Trizyklische Antidepressiva umfassen Amitriptylin, Desipramin und Imipramin. Andererseits können MAO-Hemmer (wie Phenelzin und Tranylcypromin) den B6-Spiegel senken.
  • Amiodaron: Dieses Medikament zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen macht die Haut lichtempfindlicher, und die Einnahme von Vitamin B6 kann das Risiko von Sonnenbrand oder Hautausschlägen erhöhen.
  • Chemotherapie: Vitamin B6 kann bestimmte Nebenwirkungen von Krebsmedikamenten wie 5-Fluorouracil und Doxorubicin lindern. Es sollte jedoch nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden.
  • Erythropoietin (EPO): Diese Therapie bei schwerer Anämie kann den Vitamin-B6-Spiegel in den roten Blutkörperchen verringern.
  • Levodopa: Vitamin B6 reduziert die Wirksamkeit von Levodopa (bei Parkinson). Dies gilt jedoch nicht für die Kombination von Levodopa und Carbidopa. Die Einnahme sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
  • Phenytoin: Vitamin B6 macht Phenytoin, ein Medikament zur Behandlung von Anfällen, weniger wirksam.

Vitamin B7 (Biotin)

Vitamin B7 ist unter anderem wichtig für gesundes Haar-, Haut- und für das Wachstum der Nägel.

  • B2 (Riboflavin), B3 (Niacin) und B5 (Pantothensäure): spielen eine Rolle im Stoffwechsel, bei dem Biotin als Coenzym wirkt. Ein Mangel an diesen Vitaminen kann den Energiestoffwechsel beeinträchtigen und damit die Wirkung von Biotin verringern.
  • Magnesium und Zink: Biotin benötigt für seine Wirkung verschiedene Mineralien, insbesondere Magnesium und Zink, die als Co-Faktoren für enzymatische Reaktionen im Körper wichtig sind. Diese Mineralien unterstützen den Energiestoffwechsel und die Synthese von Fettsäuren, bei denen Biotin eine Rolle spielt.

Gut zu wissen: Das Protein Avidin, das in rohem Eiweiß vorkommt, bindet Biotin und verhindert dessen Aufnahme im Darm. Wer regelmäßig große Mengen roher Eier konsumiert, könnte ein erhöhtes Risiko für einen Biotinmangel haben. Gekochtes Eiweiß enthält Avidin in einer inaktiven Form, sodass es die Biotinaufnahme nicht beeinträchtigt.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

  • Antikonvulsiva (z.B. Valproinsäure, Carbamazepin): Können den Biotinspiegel senken.
  • Antibiotika: Langzeitbehandlung kann die Darmflora beeinträchtigen, wodurch weniger Biotin produziert wird.
  • Blutverdünner (z.B. Warfarin): Keine direkte Wechselwirkung bekannt, aber vorsichtig bei hohen Dosen.

Vitamin B9 (Folsäure, Folate)

Vitamin B9, auch bekannt als Folsäure (in synthetischer Form) oder Folat (in natürlicher Form), ist an vielen wichtigen Körperfunktionen beteiligt. Es ist besonders für das Zellwachstum und die Zellteilung unerlässlich, insbesondere für die DNA- und RNA-Synthese. Darüber hinaus spielt Vitamin B9 eine zentrale Rolle im Aminosäurestoffwechsel und bei der Bildung von roten Blutkörperchen.

  • Vitamin B12: Ohne ausreichend Vitamin B12 kann Folsäure nicht in ihre aktive Form umgewandelt werden, was zu einer „funktionellen Folsäure-Insuffizienz“ führt, auch wenn Folsäure im Körper vorhanden ist. Und: Folsäure und Vitamin B12 helfen dabei, Homocystein in Methionin umzuwandeln, was wichtig für die DNA-Bildung und Zellteilung ist.
  • Vitamin B6: Vitamin B6 und Folsäure arbeiten in verschiedenen Schritten des Homocystein-Stoffwechsels zusammen. Während Vitamin B6 Homocystein in Cystein umwandelt, spielt Folsäure zusammen mit Vitamin B12 eine Schlüsselrolle bei der Umwandlung von Homocystein in Methionin (siehe oben).

Gut zu wissen: Menschen mit MCAS/Histaminintoleranz, HPU usw. sollten in kleinen Dosen beginnen und schauen, ob der Körper das Präparat mag (Orfanos-Boeckel, 2024).

Wechselwirkungen mit Medikamenten

  • Methotrexat: Ein Medikament zur Behandlung von Krebs und Autoimmunerkrankungen, das die Folsäurebildung hemmt.
  • Antikonvulsiva: Medikamente gegen Epilepsie wie Phenytoin und Valproinsäure können die Folsäureabsorption beeinträchtigen.
  • Orale Kontrazeptiva (Antibabypillen): Einige Studien deuten darauf hin, dass die langfristige Einnahme die Folsäurespiegel senken kann.
  • Protonenpumpenhemmer: Diese Medikamente zur Reduzierung der Magensäure können die Folsäureabsorption beeinträchtigen.

Vitamin B12

Vitamin B12 (Cobalamin) gehört zu den wasserlöslichen Vitaminen, kann aber trotzdem über längere Zeit in der Leber gespeichert werden (Kuklinski & Lunteren, 2019). Es spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung der roten Blutkörperchen und der DNA, ist also entscheidend für Zellwachstum und Zellteilung. Auch das Nervensystem profitiert von Vitamin B12, denn dort hilft es, die Hüllen der Nervenfasern zu regenerieren und neu zu bilden – die Basis für die Funktionsfähigkeit des Nervensystems. Mehr Infos findet ihr hier.

  • Biotin: Vitamin-12-Dauertherapien erhöhen den Bedarf an Biotin. B12 verliert seine Wirkung ohne flankierende Biotinmedikation. Defizite an Biotin lösen Haarausfall und splitternde Fingernägel aus -> dann muss Biotin in Mengen von 10 mg/Tag eingenommen werden (Kuklinski, 2018).
  • Gluthathion: Wenn jemand Vitamin B12 langfristig einnimmt, bevorzugt man die Formen Hydroxo-, Methyl- oder Adenosylcobalamin statt Cyanocobalamin (synthetisches B12). Das liegt daran, dass Cyanocobalamin eine Cyanidgruppe enthält, die der Körper erst abbauen muss. Dieser Abbauprozess benötigt das Glutathionsystem (GSH), das zum Beispiel bei Menschen mit chronischer Erschöpfung (CFS) oft schon geschwächt ist. Bei zu wenig GSH braucht der Körper mehr Cystein (eine Aminosäure) und Vitamin B2 (Riboflavin), um Glutathion wieder aufzufüllen. Vitamin B2 ist besonders wichtig, weil es als Cofaktor für das Enzym Glutathionreduktase dient. Dieses Enzym hilft, oxidiertes Glutathion wieder in seine aktive, nützliche Form umzuwandeln.
  • Folsäure: Folsäure spielt zusammen mit Vitamin B12 eine Schlüsselrolle bei der Umwandlung von Homocystein in Methionin.
  • Eisen: Cobalamin ist indirekt an der Eisenverwertung beteiligt, da es für die Produktion von Erythrozyten (rote Blutkörperchen) notwendig ist. Ein Mangel an Vitamin B12 kann zu einer ineffizienten Erythropoese (Bildung von roten Blutkörperchen) führen, was wiederum die Eisenverwertung beeinträchtigen kann.
  • Calzium: Vitamin B12 ist auch für die Aufnahme von Calcium wichtig. Ein Mangel an Vitamin B12 kann die Calciumaufnahme und -verwertung beeinträchtigen, was zu einer Beeinträchtigung der Knochengesundheit führen kann.
  • Zink: Es gibt Hinweise darauf, dass Vitamin B12 und Zink interagieren, um die Gesundheit des Immunsystems zu unterstützen. Ein Mangel an einem dieser Nährstoffe kann die Funktion des Immunsystems schwächen.

Gut zu wissen: B12-Einnahme vorm Schlafengehen kann den Schlaf verbessern. „Bei narkoseähnlichem
Tiefschlaf, Apnoe, massivem Schnarchen, morgendlichem gerädert sein, Brain fog, Inappetenz, langer Anlaufszeit, vor allem aber: ‚Alles-tut-weh-Syndrom‘ empfiehlt sich, zusätzlich vor der Nachtruhe Vitamin B12 in einer Dosis von 500, 1.000 oder 2.000 bis 3.000 Mikrogramm zusammen mit Vitamin B1 (50 – 100 mg und mehr) einzunehmen. (Kuklinski, 2018)“

Wichtig für die Resorption ist ein ausreichende Salzsäureproduktion des Magens, ein vorhandener intrinsic factor und eine normale Darmfunktion.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

  • Colchicin und Metformin: Die Aufnahme von Vitamin B12 wird durch Colchicin und Metformin verringert.

Vitamin C (Ascorbinsäure)

Vitamin C, auch bekannt als Ascorbinsäure, spielt eine wichtige Rolle in verschiedenen biochemischen Prozessen im menschlichen Körper. Es ist ein starkes Antioxidans, das freie Radikale neutralisiert und somit Zellschäden vorbeugt.

  • Eisen: Vitamin C verbessert die Absorption von Eisen aus pflanzlichen Quellen (nicht-hämischen Eisen) im Darm, indem es Eisen in eine besser absorbierbare Form umwandelt. Diese Interaktion ist besonders wichtig für Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, da sie möglicherweise weniger leicht absorbierbares Eisen konsumieren.
  • Zink und Vitamin D: Zudem stärkt Vitamin C das Immunsystem, indem es die Funktion von Immunzellen unterstützt und die Produktion von Kollagen fördert. Es kann synergistisch mit anderen immunstärkenden Nährstoffen wie Zink und Vitamin D wirken.
  • Vitamin E: Vitamin C regeneriert Vitamin E.
  • Vitamin A: Vitamin C kann die Wirkung von Vitamin A verstärken.
  • Vitamin B6 und Magnesium: Vitamin C spielt außerdem eine Rolle bei der Synthese von Neurotransmittern wie Dopamin und Noradrenalin, die für die Stimmung und das Nervensystem wichtig sind. Es kann mit anderen Nährstoffen wie Vitamin B6 und Magnesium interagieren, die ebenfalls an der Neurotransmitter-Synthese beteiligt sind.

Gut zu wissen: Vitamin C-reiche Organe sind der Glaskörper des Auges, die Linse, die Hornhaut und die Tränenflüssigkeit. Das bedeutet, dass mit einem chronischen Vitamin-C-Mangel auch das Risiko von Augenerkrankungen (grauer Star, Katarakt) steigt (Kuklinski, 2008).
In Kombination mit Bioflavonoiden um den Faktor 30–50 effektiver (Kersten, 2009).

Wechselwirkungen mit Medikamenten

  • Aspirin und NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika): verringern den Vitamin-C-Spiegel im Körper, da mehr Vitamin C über den Urin ausgeschieden wird. Hohe Dosen von Vitamin C können den Blutspiegel dieser Medikamente erhöhen.
  • Paracetamol (Tylenol): Hohe Dosen von Vitamin C können dazu führen, dass weniger Paracetamol über den Urin ausgeschieden wird, was zu höheren Konzentrationen im Blut führen kann.
  • Antazida mit Aluminium: Vitamin C erhöht die Aufnahme von Aluminium, was Nebenwirkungen dieser Medikamente verstärken kann.
  • Barbiturate (z.B. Phenobarbital): Barbiturate können die Wirkung von Vitamin C verringern.
  • Chemotherapie: Als Antioxidans könnte Vitamin C die Wirkung bestimmter Chemotherapeutika beeinträchtigen. Andererseits gibt es Hinweise, dass Vitamin C die Chemotherapie unterstützen könnte. Die Einnahme sollte nur nach Rücksprache mit einem Onkologen erfolgen.
  • Nitrate: zur Behandlung von Herzerkrankungen – Vitamin C kann die Toleranzbildung gegen diese Medikamente verhindern.
  • Antibabypillen und Hormontherapie: Vitamin C kann den Östrogenspiegel erhöhen, während umgekehrt orale Östrogene die Wirkung von Vitamin C vermindern können.
  • Proteaseinhibitoren: Vitamin C kann den Spiegel von Indinavir, einem HIV-Medikament, leicht senken.
  • Tetracycline: Vitamin C kann den Blutspiegel von Tetracyclinen erhöhen und gleichzeitig die eigene Wirkung im Körper vermindern.
  • Warfarin (Coumadin): Es gab seltene Berichte, dass Vitamin C die Wirkung dieses Blutverdünners beeinträchtigen könnte. Aktuelle Studien fanden jedoch bis zu einer Dosis von 1.000 mg Vitamin C pro Tag keinen Effekt.

Vitaminoide

Vitaminoide sind Substanzen, die vitaminähnlich sind und die der Körper zu einem gewissen Maß selbst herstellen kann. Sie sind also nicht essentiell. Stress und Krankheit lassen die Spiegel dieser Substanzen stark abfallen.

Coenzym Q10

Q10 spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel, insbesondere bei der Produktion von ATP, dem Hauptenergieträger in den Zellen.

  • Vitamin E: Q10 und Vitamin E arbeiten zusammen, um oxidativen Stress zu bekämpfen (denkt an die bösen Drachen).

Wechselwirkungen mit Medikamenten

  • Blutdrucksenkende Medikamente und Chemotherapeutika: Coenzym-Q10-Präparate könnten mit einigen blutdrucksenkenden Medikamenten und Chemotherapeutika in Wechselwirkung treten.
  • Gerinnungshemmer (Warfarin): Coenzym Q10 könnte das Risiko von Blutgerinnseln bei Personen erhöhen, die den Gerinnungshemmer Warfarin einnehmen, indem es die Wirksamkeit von Warfarin verringert.

Gut zu wissen: Q10 kann nicht überdosiert werden. Man kann es als Ubiquinon oder Ubiquinol kaufen; Ubiquinol ist die aktive Form, deshalb braucht man davon meist nur halb so viel verglichen mit Ubiquinon.

Alpha-Lipsonsäure

Alpha-Liponsäure ist ein außergewöhnliches Antioxidans, da sie sowohl in wasserlöslichen (wie Vitamin C) als auch in fettlöslichen (wie Vitamin E) Umgebungen aktiv ist. Dadurch kann sie in verschiedenen Zellbereichen wirken und vor oxidativem Stress schützen.

  • Vitamin C und E: Alpha-Liponsäure unterstützt diese Antioxidantien, indem es sie nach der Neutralisierung freier Radikale regeneriert (Drachen…).

Wechselwirkungen mit Medikamenten

  • Cisplatin (Krebsmedikament), Isoniazid, Cycloserin (Tuberkulosemittel, D-Penicillamin (gegen Kupferspeicherkrankheit): Die gleichzeitige Behandlung mit Alpha-Liponsäure kann die Wirkung dieser Medikamente vermindern.
  • Insulin: Alpha-Liponsäure verstärkt die Wirkung von Insulin und oralen Antidiabetika.

Gut zu wissen: Da Alpha-Liponsäure Mineralstoffe bindet, sollten Eisen- und Magnesiumpräparate zeitversetzt eingenommen werden. Alpha-Liponsäure sollte 30 Minuten vor einer Mahlzeit eingenommen werden.

Carnitin (L-Carnitin)

L-Carnitin ist ein Vitaminoid, das eine Schlüsselrolle im Fettsäurestoffwechsel spielt. Es transportiert langkettige Fettsäuren in die Mitochondrien, wo sie zur Energiegewinnung oxidiert werden. Es unterstützt besonders das Herz-Kreislauf-System und die Muskelfunktion.

  • Vitamin C: L-Carnitin wird im Körper aus den Aminosäuren Lysin und Methionin synthetisiert, wobei Vitamin C als Cofaktor benötigt wird. Seine Produktion kann bei einem Mangel an Vitamin C eingeschränkt sein.
  • Eisen: Spielt eine Rolle bei der Carnitinsynthese.
  • B-Vitamine: Insbesondere B6 und Niacin sind für die Carnitinsynthese und den Fettsäurestoffwechsel wichtig.
  • Magnesium: und Carnitin unterstützen sich in ihren kardiovaskulären Wirkungen.
  • Alpha-Liponsäure: und Carnitin zeigen synergistische Effekte bei der Reduktion von oxidativen Stress. 

Cholin (Vitamin B4)

Cholin ist ein wichtiger Bestandteil von Zellmembranen und Vorläufer des Neurotransmitters Acetylcholin, der für die Nervenfunktion und das Gedächtnis wichtig ist. Es spielt auch eine Rolle im Fettstoffwechsel und der Lebergesundheit.

  • Folat: Cholin und Folat wirken synergistisch bei der Methylierung, einem Prozess, der für DNA-Reparatur und -Synthese notwendig ist.
  • Vitamin B12: Unterstützt die Funktion von Cholin bei der Methylierung und der Lebergesundheit.
  • DHA und Vitamin E: verbessern zusammen mit Cholin die Leberfunktion.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

  • Diabetes- und blutdrucksenkenden Medikamenten: Eine hohe Dosis Cholin kann den Blutdruck und Blutzucker senken, was bei der Einnahme von Diabetes- und blutdrucksenkenden Medikamenten beachtet werden sollte.
  • Lithium: Cholin steigert die Wirksamkeit von Lithium bei bipolaren Störungen.

Inositol (Vitamin B8)

Inositol ist ein Vitaminoid, das für die Zellkommunikation und das Signaltransduktionssystem der Zellen wichtig ist. Es spielt eine Rolle im Fettstoffwechsel, der Insulinsensitivität und der Regulierung von Neurotransmittern wie Serotonin, was seine Bedeutung bei der Stimmung und bei psychischen Störungen wie Angst und Depression hervorhebt.

  • Magnesium und Zink: Diese Mineralstoffe unterstützen die Funktion von Inositol, insbesondere bei der Signalübertragung und der Insulinsensitivität.

Taurin

Taurin ist eine schwefelhaltige Aminosäure und ein Vitaminoid, das eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Wasserhaushalts, der Unterstützung des Nervensystems und des Herz-Kreislauf-Systems spielt. Es hat antioxidative Eigenschaften und hilft bei der Entgiftung und Regulierung von Calcium in den Zellen.

  • Vitamin B6: Essenziell für die Synthese von Taurin.
  • Eisen: Taurin verbessert bei Einnahme von Eisen dessen Plasmaspiegel.

Makromineralien

Kalium

Kalium ist ein essentielles Mengenelement, das eine zentrale Rolle für die Regulierung des Flüssigkeitshaushalts, die Nervenfunktion und die Muskeltätigkeit spielt.

  • Natrium: Kalium und Natrium arbeiten zusammen, um den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren. Kalium wirkt dem blutdrucksteigernden Effekt von Natrium entgegen.
  • Magnesium: Magnesium hilft, den Kaliumspiegel in den Zellen aufrechtzuerhalten und unterstützt die Muskelfunktion.

Kalium ist laut Orfanos-Boeckel (2024) unter anderem indiziert bei:

  • Schwindel
  • Muskelschwäche
  • Müdigkeit
  • Muskelkrämpfe
  • Durchfall
  • Verwirrung

Mikromineralien (Spurenelemente)

  • Eisen (Fe) – wichtig für den Sauerstofftransport im Blut.
  • Zink (Zn) – unterstützt das Immunsystem und die Wundheilung.
  • Kupfer (Cu) – notwendig für den Eisenstoffwechsel und die Bildung von Bindegewebe.
  • Mangan (Mn) – beteiligt an Knochenbildung, Wundheilung und Stoffwechsel.
  • Jod (I) – essentiell für die Schilddrüsenfunktion.
  • Selen (Se) – wirkt antioxidativ und unterstützt die Schilddrüse.
  • Chrom (Cr) – reguliert den Blutzuckerspiegel.
  • Molybdän (Mo) – wichtig für den Stoffwechsel von Aminosäuren und Harnsäure.
  • Fluor (F) – trägt zur Zahngesundheit und Knochendichte bei.

Selen

Selen ist ein essentielles Spurenelement, das eine wichtige Rolle im Schutz vor oxidativem Stress, im Immunsystem und in der Schilddrüsenfunktion spielt.

  • Vitamin E: Selen und Vitamin E wirken gemeinsam als starke Antioxidantien und schützen Zellen vor Schäden.
  • Q10: Selen unterstützt die antioxidative Wirkung von Q10 und schützt vor oxidativem Stress, insbesondere im Herz-Kreislauf-System.
  • Zink: Gemeinsam stärken sie das Immunsystem und tragen zum Schutz vor oxidativem Stress bei.

Gut zu wissen: Vitamin C blockiert die Wirkung von Selen, also nicht zusammen einnehmen.

Chrom

Chrom ist ein essenzielles Spurenelement, das der Körper in kleinen Mengen benötigt. Es spielt eine wichtige Rolle im Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen, indem es die Wirkung von Insulin unterstützt, einem Hormon, das den Blutzuckerspiegel reguliert. Chrom trägt also zur Aufrechterhaltung eines stabilen Blutzuckerspiegels bei und kann für Menschen mit Insulinresistenz oder Typ-2-Diabetes nützlich sein.

  • Vitamin C: Vitamin C kann die Absorption von Chrom im Darm verbessern.
  • B-Vitamine: Besonders Vitamin B3 (Niacin) kann die Wirksamkeit von Chrom bei der Unterstützung der Insulinfunktion verbessern, da beide zusammen den Kohlenhydratstoffwechsel unterstützen.
  • Zink: Zink und Chrom haben synergetische Effekte auf den Blutzuckerstoffwechsel. Beide spielen eine Rolle in der Insulinsensitivität und können in Kombination helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren.
  • Eisen: Hohe Dosen von Eisen können die Aufnahme von Chrom im Darm reduzieren.
  • Kalzium: Kalzium kann die Aufnahme von Chrom beeinträchtigen, wenn sie zusammen eingenommen werden. Es ist ratsam, diese Nährstoffe zeitlich versetzt einzunehmen.
  • Magnesium: Wie bei Kalzium kann auch Magnesium die Aufnahme von Chrom verringern, da sie um die Aufnahme im Darm konkurrieren.

Gut zu wissen: Menschen mit metallischen Implantaten sollten Chrom nicht blind einnehmen, da diese Implantate Chrom freisetzen und den Spiegel stark erhöhen können.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

  • Insulin und orale Antidiabetika: Da Chrom die Wirkung von Insulin unterstützt, kann es die blutzuckersenkende Wirkung von Insulin oder Antidiabetika wie Metformin verstärken. Dies könnte das Risiko einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) erhöhen.
  • Schilddrüsenmedikamente (Levothyroxin): Chrom kann die Aufnahme von Schilddrüsenmedikamenten beeinträchtigen. Es wird empfohlen, Chrom und Levothyroxin zeitlich versetzt einzunehmen.
  • Antazida: Medikamente, die zur Senkung der Magensäure verwendet werden, wie Antazida, können die Aufnahme von Chrom im Darm reduzieren und dadurch seine Wirksamkeit verringern.
  • NSAIDs (nichtsteroidale Antirheumatika): Es gibt Hinweise darauf, dass Chrom die Absorption von NSAIDs wie Ibuprofen beeinflussen könnte, was deren Wirkung verändern kann.
  • Kortikosteroide: Die Einnahme von Chrom könnte den Blutzuckerspiegel beeinflussen und damit die Wirkung von Kortikosteroiden verändern, die den Blutzucker erhöhen können.

Zink

Zink ist ein essentielles Spurenelement, das an zahlreichen biologischen Prozessen beteiligt ist, einschließlich Immunfunktion, Wundheilung, DNA-Synthese, Zellteilung und antioxidativem Schutz.

  • Mangan: Wenn man über längere Zeit viel Zink einnimmt, sollte man auch Mangan zuführen.
  • Patienten mit Epilepsie sollten vor der Zinkeinnahme einen Monat lang Mangan einnehmen.
  • Kupfer: Zu viel Zink über längere Zeit kann den Kupferspiegel im Körper senken und den HDL-Cholesterinspiegel reduzieren.
  • Vitamin B6: Zink senkt Vitamin B6
  • Magnesium: Zink in hohen Dosen kann den Magnesiumspiegel stören, deshalb sollten beide getrennt voneinander eingenommen werden.

Ein Mangel zeigt sich an: Leukonychie, kleine odere größere weiße Flecken auf den Fingernägeln, weißliche ophaque Nägel (undurchsichtig) oder Querstreifen.

Zink ist laut Orfanos-Boeckel (2024) unter anderem indiziert bei:

  • schwache Muskeln
  • Nachtblindheit
  • Darmerkrankungen
  • Histaminintoleranz
  • Haarausfall

Gut zu wissen: Nicht zusammen mit Eisen einnehmen. Regelmäßig den Zinkspiegel kontrollieren und schauen, ob anderen Stoffe dadurch beeinflusst werden (Kupfer).

Eisen

Eisen ist ein essentielles Spurenelement, das vor allem für den Sauerstofftransport im Körper, die Energieproduktion und die Zellfunktion eine zentrale Rolle spielt.

  • Vitamin C: Erhöht die Aufnahme von nicht-hämischem Eisen (pflanzlichen Ursprungs) im Darm.
  • Kupfer: Kupfer unterstützt den Eisenstoffwechsel und die Aufnahme von Eisen.
  • Folat und Vitamin B12: Diese Vitamine arbeiten zusammen mit Eisen bei der Bildung roter Blutkörperchen und unterstützen den Sauerstofftransport.
  • Calcium: Beide Nährstoffe konkurrieren um die gleichen Transportwege, deshalb sollten beide nicht gleichzeitig eingenommen werden.

Eisen ist laut Orfanos-Boeckel (2024) unter anderem indiziert bei:

  • Blutverlust über den Stuhl
  • schwache Muskeln
  • Zungenbrennen
  • Leaky Gut
  • Restless-Legs-Syndrom

Gut zu wissen: Wenn die Eisenreserven im Körper hoch sind, tritt oxidativer Stress auf, da Eisen aggressive Moleküle (Hydroxylradikale) bildet. Pflanzliche Stoffe in Obst und Gemüse können die Eisenaufnahme im Darm verringern oder Eisen in den Zellen binden, was den Körper vor zu viel Eisen schützt.
Manchmal reicht es, mehr Vitamin C zu nehmen, dann verschwindet der Eisenmangel.
Man sollte eisenhaltige Medikamente nicht zusammen mit schwarzem oder grünem Tee sowie Kaffee einnehmen. Die darin enthaltenen Tannine binden im Magen die Eisen-Ionen, wodurch das Eisen vom Körper nicht aufgenommen werden kann. Ähnliches passiert beim gleichzeitigen Verzehr von Lebensmitteln, die Oxalsäure enthalten, wie Spinat, Rote Bete oder Rhabarber. Auch Phosphat, das in Cola, anderen Softdrinks und Schmelzkäse reichlich vorhanden ist, hemmt die Eisenaufnahme.

Kupfer

Kupfer ist ein essentielles Spurenelement, das in vielen physiologischen Prozessen eine wichtige Rolle spielt, darunter Energieproduktion, Bindegewebebildung, Eisenstoffwechsel und antioxidativer Schutz. Kupfer ist bei hohen Histaminwerten indiziert.

  • Zink: Kupfer und Zink müssen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen, da Zink in hohen Dosen die Aufnahme von Kupfer hemmen kann.
  • Eisen: Kupfer ist wichtig für die Aufnahme und den Transport von Eisen im Körper. Ein Kupfermangel kann die Bildung roter Blutkörperchen stören und eine Anämie (Blutarmut) verursachen. Zu viel Eisen kann die Aufnahme von Kupfer, besonders bei Kindern, verringern.
  • Vitamin C: Fördert die Aufnahme von Kupfer und unterstützt dessen Rolle bei der Kollagenbildung.

Gut zu wissen: Kupfer kann Übelkeit auslösen, also besser abends zu einer Mahlzeit einnehmen (Orfanos-Boeckel, 2024). Nicht zusammen mit Eisen einnehmen.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

  • Penicillamin (bei Morbus Wilson oder Rheumatoider Arthritis): Penicillamin bindet Kupfer und wird eingesetzt, um überschüssiges Kupfer bei Erkrankungen wie Morbus Wilson aus dem Körper zu entfernen. Es kann aber auch zu einem Kupfermangel führen, wenn es langfristig eingenommen wird.
  • Antazida: Antazida, die zur Neutralisierung der Magensäure verwendet werden, können die Aufnahme von Kupfer im Darm verringern, was langfristig zu einem Kupfermangel führen kann.
  • Orale Kontrazeptiva (Pille): Es gibt Hinweise darauf, dass die Einnahme von oralen Verhütungsmitteln den Kupferstoffwechsel beeinflussen und zu erhöhten Kupferspiegeln im Blut führen kann.
  • Chelatbildner: Medikamente wie EDTA, die zur Bindung von Metallen im Körper eingesetzt werden (Chelattherapie), können Kupfer binden und dessen Spiegel im Körper reduzieren.

Mangan

Mangan ist ein essentielles Spurenelement, das für zahlreiche physiologische Prozesse im Körper wichtig ist, darunter Knochenbildung, Wundheilung, Energieproduktion und Antioxidationsschutz.

  • Zink und Kupfer: Gemeinsam mit Zink und Kupfer trägt Mangan zur antioxidativen Abwehr und zum Schutz vor oxidativem Stress bei.
  • Calcium: Mangan und Calcium unterstützen zusammen die Knochengesundheit, wobei Mangan für die Bildung von Knochenmatrix wichtig ist.

Jod

Jod ist ein essentielles Spurenelement, das vor allem für die Schilddrüsenfunktion und die Produktion von Schilddrüsenhormonen notwendig ist. Diese Hormone regulieren viele Prozesse im Körper, darunter den Stoffwechsel, das Wachstum und die Entwicklung.

  • Selen: Selen ist notwendig für die Umwandlung von Thyroxin (T4) in das aktive Hormon Triiodthyronin (T3), was die Schilddrüsenfunktion unterstützt.
  • Zink und Eisen: Beide Mineralstoffe tragen zur Gesundheit der Schilddrüse und zur Hormonproduktion bei.

Fluor

Folgt – ist ein Thema für sich.

Molybdän

Molybdän ist ein essentielles Spurenelement, das für verschiedene enzymatische Prozesse im Körper benötigt wird. Obwohl es in sehr kleinen Mengen gebraucht wird, ist es entscheidend für den Stoffwechsel von Aminosäuren und die Entgiftung von schädlichen Substanzen.

  • Kupfer: Molybdän beeinflusst den Kupferstoffwechsel und hilft, Kupferüberschuss zu regulieren. Zu viel Molybdän kann jedoch die Kupferaufnahme hemmen.

Antioxidantien

  • Vitamin B5
  • Vitamin E
  • Q10
  • Vitamin C
  • Vitamin B12
  • Carnitin
  • Vitamin D3
  • Glutathion
  • β-Glucan
  • Resveratrol
  • Curcumin

Glutathion

Glutathion ist ein sehr wichtiges Molekül, das aus drei Aminosäuren besteht: Glutamin, Glycin und Cystein. Es hilft dem Körper, schädliche Stoffe wie Giftstoffe und Chemikalien zu neutralisieren und aus dem Körper zu entfernen.

  • Vitamin B6: Vitamin B6 ist notwendig für die Neubildung von Glutathion, einer der wichtigsten Entgiftungssubstanzen im Körper. Ein chronischer Mangel an B6 führt oft zu einem Glutathionmangel, wodurch die Entgiftungskapazität des Körpers reduziert wird. Dadurch kann der Körper empfindlicher auf Reinigungsmittel, Lösungsmittel und andere Schadstoffe in der Luft reagieren, sowohl im häuslichen als auch im beruflichen Umfeld.

Wenn Glutathion arbeitet, wird es dabei aufgebraucht und zu einer anderen Form, GSSG, umgewandelt. Diese Form kann wieder in aktives Glutathion (GSH) umgewandelt werden, wenn genug Energie (NADPH) da ist. Optimalerweise sollte weniger als 10 % des gesamten Glutathions in dieser verbrauchten Form (GSSG) sein.

Glutathion ist besonders wichtig, weil es unsere Zellen schützt und sie gegen Infektionen, Umweltgifte und Krankheiten widerstandsfähig macht. Ein Mangel an Glutathion entsteht zum Beispiel durch:

  • die „blinde“ Gabe von Antioxidantie (reduktiver Stress)
  • Mangel an Glycin, Glutamin, Cystein (Methionin)
  • Glutaminmangel bei PCB-Belastung
  • Vitamin-B2-Mangel
  • Schwermetallbelastung (Pb, Cd, Hg)
  • Azidose
  • Xenobiotika-Entgiftung
  • Flavonoidarme Ernährung
  • Defizite an Vitaminen (C, E) und anderer Antioxidantien

Bei einem Mangel an GSH, kann dieser durch die Gabe von Vorläuferstoffen wiederhergestellt werden. Dazu gehören:

  • Alpha-Liponsäure
  • Acetyl-Cystein
  • Silymarin (aus der Mariendistel)
  • Methionin (S-Adenosyl-Methionin)

Diese Stoffe helfen dem Körper, sein eigenes Glutathion zu produzieren. Allerdings ist es laut Lauda wenig wirksam, Glutathion direkt einzunehmen (ob oral oder als Spritze), da der Körper es nicht richtig verwenden kann.

Q10

Q10, auch bekannt als Coenzym Q10 ist ein körpereigenes Molekül, das in den Mitochondrien vorkommt und eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel spielt. Es unterstützt die Produktion von ATP. Außerdem hat Q10 eine antioxidative Wirkung, schützt die Zellen vor oxidativem Stress und unterstützt die Herzgesundheit.

Es existiert in zwei Formen: Ubiquinon – die oxidierte Form, Ubiquinol – die reduzierte Form, die besonders stark antioxidativ wirkt.

Coenzym Q10 (Q10) arbeitet mit verschiedenen Mikronährstoffen zusammen, um seine Funktionen im Körper, insbesondere die Energieproduktion und den Schutz vor oxidativem Stress, zu unterstützen. Hier sind die wichtigsten Mikronährstoffe, mit denen Q10 synergistisch wirkt:

  • Vitamin E: Q10 und Vitamin E verstärken gemeinsam ihre antioxidative Wirkung.
  • Vitamin C: Q10 regeneriert oxidiertes Vitamin C und verlängert dessen Schutzwirkung.
  • Selen: Q10 und Selen reduzieren zusammen oxidativen Stress, besonders in Verbindung mit Vitamin E.
  • L-Carnitin: Q10 und L-Carnitin fördern gemeinsam die Fettverbrennung und Energieproduktion in den Mitochondrien.
  • B-Vitamine (B2, B6): Unterstützen den Energiestoffwechsel und die Mitochondrienfunktion, wo auch Q10 aktiv ist.
  • Alpha-Liponsäure: Regeneriert zusammen mit Q10 Antioxidantien wie Vitamin C und E.

Curcumin

Curcumin, der aktive Wirkstoff in Kurkuma, arbeitet mit verschiedenen Mikronährstoffen und Substanzen synergistisch zusammen, um seine gesundheitlichen Vorteile, wie entzündungshemmende und antioxidative Wirkungen, zu verstärken.

  • Piperin (aus schwarzem Pfeffer): Erhöht die Bioverfügbarkeit von Curcumin erheblich.
  • Omega-3-Fettsäuren (DHA und EPA): Verstärkt die entzündungshemmende Wirkung.
  • Vitamin C und Vitamin E: Synergistische antioxidative Effekte.
  • Phospholipide (z.B. Lecithin): Verbessert die Absorption von Curcumin.
  • Quercetin: Verstärkt die antioxidative und entzündungshemmende Wirkung.

β-Glucan

β-Glucan ist ein Polysaccharid (Mehrfachzucker), das in der Zellwand von Pilzen, Hefen, Hafer und Gerste vorkommt. Es hat verschiedene gesundheitliche Vorteile, insbesondere für das Immunsystem und den Cholesterinspiegel.

  • Vitamin C und Zink: Können die immunstärkende Wirkung von β-Glucan ergänzen.
  • Probiotika: Unterstützen die Darmgesundheit und arbeiten synergistisch mit β-Glucan für ein stärkeres Immunsystem.

Resveratrol

Resveratrol ist ein pflanzliches Polyphenol, das vor allem in der Schale von roten Trauben, Beeren und Erdnüssen vorkommt. Es hat starke antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften und wird oft mit Langlebigkeit und Herz-Kreislauf-Gesundheit in Verbindung gebracht.

  • Quercetin: Verstärkt die antioxidative und entzündungshemmende Wirkung von Resveratrol.
  • Curcumin: Gemeinsam wirken sie stärker entzündungshemmend und antioxidativ.
  • Vitamin C und Vitamin E: Unterstützen die antioxidative Wirkung und schützen vor Zellschäden.

Makronährstoffe: EPA & DHA

EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) sind langkettige Omega-3-Fettsäuren. Diese Omega-3-Fettsäuren unterstützen wichtige Körperfunktionen wie das Gehirn, Herz, Nervenzellen und die Schilddrüse. Sie helfen auch bei der Vorbeugung von Krankheiten wie Diabetes Typ 2, Rheuma und Depressionen.

Der Omega-3-Index gibt den Anteil von EPA und DHA im Blut an, und ein guter Wert liegt zwischen 10–12%. Ein solcher Index kann helfen, das Risiko für verschiedene chronische Erkrankungen zu senken.

  • Vitamin D: Verbessert die Immunfunktion, Fettaufnahme fördert Vitamin D-Aufnahme.
  • Vitamin E: Schützt EPA/DHA vor Oxidation, benötigt mehr Vitamin E bei höherem Omega-3-Verbrauch.
  • Zink: Reduziert Entzündungen, synergistisch mit Omega
  • Magnesium: Unterstützt Herz-Kreislauf-Gesundheit, verstärkt blutdrucksenkende Wirkung.
  • Selen: Schützt vor Oxidation durch antioxidative Enzyme.
  • B-Vitamine: Unterstützt Homocystein-Abbau und neurologische Funktionen.
  • Calcium: Fördert Knochengesundheit, besonders in Kombination mit Vitamin D.
  • Eisen: Unterstützt Sauerstofftransport und Blutbildung

Heißer Tipp – Propolis

Propolis, das Kittharz der Bienen, ist ein starkes Antioxidans mit einem breiten Spektrum an antibakteriellen, antimykotischen und antiviralen Eigenschaften. Es enthält viele Polyphenole, besonders Flavonoide und Procyanidine, und seine Zusammensetzung variiert je nach Region.

Studien haben gezeigt, dass Propolis die Apoptose (Zelltod) von Leberkrebszellen fördern kann und möglicherweise bei der Prävention von Brustkrebs hilft (Kimoto et al., 1999). Außerdem wirkt es effektiv bei der Behandlung von Herpes (Vynograd et al., 2000). Ein weiterer wichtiger Bestandteil von Propolis, CAPE (Caffeic Acid Phenethyl Ester), hat neuroprotektive und antioxidative Eigenschaften, die besonders bei oxidativem Stress helfen.

Propolis könnte auch vor Umweltgiften schützen und zeigt insgesamt antimutagene Effekte. Es ist ein vielseitiges Naturprodukt mit breitem Anwendungsspektrum in der Medizin.


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