Wer mich kennt, weiß: Ich lebe gern riskant. Ich habe zwei Kinder, esse super gern Salzstangen mit Nutella (obwohl ich davon Pickel bekomme) UND ich habe mich entschieden, endlich wieder Brille zu tragen. Das Problem ist nur: Sie macht mir heftige Kopfschmerzen. Aber was hat das jetzt mit CCI/AAI zu tun?


Der Sehtest – Ein Ratespiel

Wer von euch schon mal beim Optiker war, um sich eine Brille anfertigen zu lassen, weiß: Dazu brauchts entweder ein Rezept vom Augenarzt oder einen Sehtest. Zweiteres ist eigentlich nicht der Rede wert. Man hockt sich auf einen Stuhl, bekommt verschiedene Linsen vors Gesicht gehalten und muss beantworten, welche davon das Sehen verbessert und welche in hohem Bogen zurück in die Schublade geschmissen gehört.

Ich persönlich fand genau das schon total schwer. Der Unterschied zwischen Linse A und B war für mich manchmal so minimal, dass ich letztendlich nur raten konnte – und lag damit, wie es aussieht, daneben.

Schon als ich die Brille das erste Mal aufsetzte, wusste ich: „F****k, das ging in die Hose!“ Aber es gab noch einen Hoffnungsschimmer: „Vielleicht muss ich mich aber auch erst an die Brille gewöhnen.“

Eingewöhnung oder blöde Brille?

Das ist immer die Frage, oder? Sind Unwohlsein beim Tragen einer neuen Brille der Umstellung geschuldet oder liegt es daran, dass:

  • Messfehler passiert sind
  • die Brillengläser falsch eingearbeitet wurden
  • das Gestell nicht optimal sitzt
  • oder was um alles in der Welt sonst noch schiefgehen kann?

Anderthalb Wochen gab ich mir Zeit. Ich wusste, eine neue Brille kann anfangs komisch sein, doch je länger sich dieses „Komische“ zieht, umso wahrscheinlicher ist es, dass etwas nicht stimmt. Ich hatte so ein Problem nämlich schon mal. Damals ließ ich auf einen Schlag gleich zwei Brillen anfertigen und beide waren nach drei Wochen Eingewöhnung so untragbar wie am Anfang! Nachdem die zuständige Optikerin mich lange Zeit abgewimmelt hatte, kam schließlich heraus, dass eine falsche Achse eingearbeitet worden war. So konnte es natürlich nicht funktionieren. Mein Seheindruck war hinterher allerdings derart verhunzt, dass ich von Brillen lange nichts mehr wissen wollte.

Meine Optikerinnen sind super

Zum Glück sind meine aktuellen Optikerinnen wesentlich verständnisvoller. Als ich nach anderthalb Wochen dort anrief und meine Probleme schilderte – das waren:

  • Druck auf dem rechten Auge
  • Kopfschmerzen
  • verzerrtes Sehen
  • Schwindel
  • Unwohlsein

– gabs prompt einen neuen Sehtest sowie eine Prüfung der Gläser. Fazit: Der Zylinder (was immer das bedeutet) musste minimal abgesenkt werden. Und genau das wurde umgesetzt.

Kopfweh ist geblieben

Gut sehen kann ich durch die Brille, keine Frage. Allerdings habe ich noch immer phasenweise schlimme Kopfschmerzen und Schwindel. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass die Brillengläser schuld sind. Meine Vermutung ist eher, dass das Gestell an bestimmten Punkten an meinem Schädel, wahrscheinlich dort, wo oberflächlich Nerven verlaufen oder bestimmte Muskeln chronisch angespannt sind, zu viel Druck ausübt.

Was das mit der Halswirbelsäule zu tun hat? Eine Menge! Angestrengte Augen (durch die Umstellung auf die neue Brille) bewirken auch mehr muskuläre Anstrengung im Nackenbereich. Verschiedene Symptome können dadurch schlimmer werden. Deshalb vermute ich und bitte zugleich um Erfahrungsberichte: Neue Brillen können besonders für Instabilos ganz schön herausfordernd sein, je nach Stärke, Gestell und je nachdem ob man Glück hat oder Pech.


(Foto: Ksenia Chernaya – pexels.com)