Heute war ich bei dem Arzt, der mir vor vier Jahren, als ich am Ende meiner Kräfte war und Hilfe suchte, sagte: „Gehen Sie uns Ärzten nicht auf die Nerven. Kümmern Sie sich lieber um Ihre Kinder!“ Nicht erst seit diesem Moment habe ich große Schwierigkeiten, mich den Herren und Damen in Weiß zu nähern.


Auch schon vorher erfuhr ich Spott, Ignoranz und Kälte, doch Dr. Ö, wie er in meinem Blog heißt, brachte es auf die Spitze. 

Warum war ich dann dort? 

Ich wollte eigentlich nur ein paar Unterlagen abholen, darunter den Befund meines Herzultraschalls, damit mein neuer, viel liebevollerer Herzaufpasser noch ein bisschen was zum Vergleichen hat, und für meinen Ordner. Kann ja nicht schaden. In meiner Fantasie wäre alles ganz unkompliziert abgelaufen: Ich betrete die Praxis, bitte eine Sprechstundenhilfe um die Papiere, bekomme sie und gehe nach Hause.

Wie es wirklich lief: Ich betrat (natürlich nach telefonischer Anmeldung) die Praxis, bat um meine Papiere und wurde aus mir völlig schleierhaften Gründen postwendend zu Dr. Ö ins Zimmer umgelenkt, der wiederum gar nicht richtig wusste, wie er mich nach unserem unschönen Auseinandergehen anfassen sollte. (Damals bezeichnete ich ihn dem Frust unterliegend als Ar***loch.) Und als ob die Atmosphäre nicht verkrampft genug gewesen wäre: Der dämliche Drucker brauchte pro Seite ungefähr eine Minute! Nichtsdestotrotz war ich ziemlich gelassen, und wurde gelassener als Dr. Ö sich vorsichtig erkundigte, welche Diagnose ich nun habe. Ich gab ihm die Antwort. Da war er schon ein kleines bisschen baff, kann ich euch sagen. Zumindest gefällt mir diese Vorstellung. 😉