Kinder halten einen ganz schön auf Trab, heißt es immer. Aber was genau das bedeutet, wird erst deutlich, wenn man still und heimlich beginnt, kraftraubende Krisen als Phasen zu maskieren.
Merke: Das Wörtchen „Krise“ ist in Verbindung mit den eigenen Kindern tabu! Ein so krisenreiches Leben verkraftet schließlich niemand. Das schließt aber nicht aus, dass die viel angenehmer klingenden Phasen mit Adjektiven verziert werden dürfen. Somit reihen sich schwierige Phasen an hirnzermarternde Phasen, die wiederum in seelenzerschmetternde Phasen übergehen – oder andersrum. Und Phasen, das ist das Tolle, können ganz unterschiedliche Forme annehmen und sich untereinander ganz vielfältig zusammenschließen. Und noch etwas ist wunderbar an diesem Phasen-System: Immer wieder denkt man ganz automatisch: „Geht vorbei.“ (Und welch hypnotische Wirkung das hat…)
Und genau das hoffe ich gerade jetzt umso mehr, denn momentan stecken wir in einer besonders nervigen Phase fest. Auf die Details möchte ich gar nicht eingehen, denn ich brauche jetzt nicht auch noch einen Flashback. Im Kern beinhaltet diese Phase, dass ich gefühlt alle zwei Tage mit irgendeinem meiner Kinder ins Krankenhaus fahren und dort stundenlang warten oder sogar Nächte dort verbringen muss. Nicht schön, wenn man selbst dauerhaft ein bisschen angeschlagen ist. Aber was tut man nicht alles für den geliebten Nachwuchs? Drückt mir die Daumen, dass das bald aufhört.
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