Mit einer Kopfgelenksinstabilität ist das Erkältetsein manchmal etwas tückisch. Zwar weniger bei mir, als bei denen, die diese Krankheit stärker betrifft. Trotzdem gibt es gewisse Dinge, auf die ich in dieser Zeit besonders achtgebe.


Krankheitsvolleyball

Krankheitsvolleyball sagen wir hier, wenn einer eine ansteckende Krankheit anschleppt, weitergibt, zurückbekommt, wieder weitergibt und so weiter. In unserer Familie war das lange Zeit eine alljährliche Tradition, gefühlt von Frühling bis Winter und das Ganze dann gleich wieder von vorn. Dann kam Corona und das Spiel war erstmal vorbei.

Zumindest etwas Gutes hatte die zeitweise Zwangspause von Schule und Kindergarten also, obwohl man selbstverständlich drüber diskutieren kann (und sollte), ob wenig Kontakt zu Bakterien und Viren wirklich so vorteilhaft sein kann. Aber dazu bin ich zu geschafft.

Käsebrot und Spitzwegerichtee

39 Fieber und absurd starke Gelenkschmerzen – eine Überlegung wert, mir eine Paracetamol einzuwerfen. Doch dieses Zeug ist für mich eigentlich tabu, da es meine durch die Kopfgelenksinstabilität geschwächten Zellkraftwerke zusätzlich ärgert. Der kurze Moment der Erleichterung kostet mich also etwas; wie viel genau ist allerdings vorher nie ganz klar. Also was tun? Pokern? Wadenwickel? In Panik verfallen? Käsebrot? Aus Vollkorn, versteht sich. Und dazu leckeren Spitzwegerichtee. Wollt ihr mal sehen, wie ich den mache? Hier geht’s zum Rezept.

Furcht vor Niesen und Husten

Wem CCI besonders übel mitspielt, hat mit Niesen und Husten ein großes Problem. Diese für gewöhnlich höchstens lästigen Schutzreaktionen unseres Körpers wirken nämlich auf den Kopf-Hals-Übergang als fiese Erschütterungen. Und solche mögen CCI-Betroffene gar nicht. Nicht umsonst ist unser oberstes Gebot, Kopfbewegungen so umsichtig und minimal wie möglich zu halten, damit Symptomlawinen hoffentlich lange unterdrückt werden können. All diese Obacht ist jedoch passé, sobald das große HATSCHI aus uns herausplatzt oder schlimmstenfalls tagelanger Reizhusten.

Wie schon angedeutet, bediene ich mich dann am liebsten an meinen Wunderkräutern – was übrigens auch von Kuklinski sehr empfohlen wird. Wildkräuter sind eben wahre Schätze, sofern man sie zu schätzen weiß. Doch heute ist ja alles gleich sofort Voodoo, wofür es kein Rezept braucht.

Wunder verwirken

Die Naturmedizin war schon da, bevor es Ratiopharm gab. Unglaublich, aber wahr. Und sie half vielen Menschen, ohne sie mit großen Nebenwirkungen zu belasten. „Mir hilft sowas nicht„, scheppert mir gleich Gegenstimmen durch den Kopf und ich denke mir: „Vielleicht weil heute kein Mensch mehr weiß, wie Selbstfürsorge geht.“ Ist doch so, oder? Selbst wenn man sich nach ein, zwei Tagen Erkältung noch grottenschlecht fühlt, schleppt man sich reumütig zurück auf die Arbeit. Ich kenne sogar Leute in meinem Umfeld, die bei Krankheit gar nicht erst aufhören zu arbeiten, weil sowas wohl angeblich als faul und unzuverlässig wahrgenommen würde. Dass Pflanzenheilkunde da nicht sofort Wunder wirken kann, wird ihrem Mangel zur Last gelegt, nicht etwa dem eigenen Verhalten. Chemiekeulen unterstützten so einen Lebensstil schon eher. Die stellen die Körperampel auf Knopfdruck einfach auf Grün und schon ist man wieder Teil des Wettbewerbs. Aber ja, ich weiß, ich weiß: Die Gesellschaft will es nun mal so. Ich sag ja: Irgendwie ist der Wurm drin.