Ich bin seit einiger Zeit nicht mehr bei Facebook. Es kam mir hoch, sobald ich dort unterwegs war und lesen musste, wie feindselig die Menschen seit Monaten miteinander umgehen. Das neue Miteinander ist nur noch ekelerregend.
Schwarz und Weiß
Überheblichkeit, Besserwisserei, Beleidigungen und Herzlosigkeit – so kommuniziert man in dieser Zeit. Anscheinend gibt es nur noch Schwarz und Weiß, beziehungsweise „Schlafschafe“ und „Schwurbler“, die sich gegenseitig den Tod wünschen. Ich habe für beides kein Verständnis.
Was ich verstehe
Wofür ich Verständnis habe, das sind Menschen, die sich vor dem Corona-Virus fürchten und deshalb Masken aufsetzen und sich impfen lassen (wollen). Meinetwegen können sich einige auch in Frischhaltefolie einwickeln, wenn es ihnen hilft, mit ihren Ängsten klarzukommen.
Ich verstehe jedoch auch jene, die die Maßnahmen inklusive Impfung hinterfragen und den Mut aufbringen, nach der Wahrheit oder wenigstens nach einem Zwischenweg zu suchen. Auch das geschieht ganz offensichtlich zum Wohle aller und unterliegt somit einer guten und solidarischen Absicht. Nur eben auf andere Art. Allumfassender, würde ich sagen.
Die Krise ist kompromisslos
Die derzeitige Lage stellt sich selbstverständlich knifflig dar. Klar ist, dass beide Seiten in ihrer Unterschiedlichkeit in Konflikt geraten (müssen). Denn die Krise ist in ihrer Art kompromisslos. Trotzdem wünsche ich mir sowohl von Schwarz als auch von Weiß mehr Respekt, Empathie und Wertschätzung, damit aus diesem destruktiven Konflikt endlich ein produktiver wird.
Die Sache stinkt
Schwierig, ich weiß. Auch ich habe vor einer Weile versucht, mir aus dem Dschungel der Schreckensnachrichten und Whistleblower-Geschichten eine hand- und fußfeste Meinung zu bilden. Das Gefühl, das ich dabei empfand, ließe sich recht gut mit dem Bild eines in Jauche Untergehenden beschreiben – denn die ganze Sache stinkt nur noch. Fakt ist für mich: Der Blick in nur eine Richtung genüg nicht. Es existieren noch immer Graustufen.
Ich frage mich, ob es wirklich so unerträglich unmöglich ist, aufeinander zuzugehen. Bevorzugen wir es stattdessen, unsere Mitmenschlichkeit gegen die nicht existierende Garantie einzutauschen, letztendlich zu denen zu gehören, die heil aus dieser Krise rausgekommen sind? Ist das nicht auch eine Form von Egoismus?
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