Summa summarum bin ich zufrieden mit meinem Gesundheitszustand. Seit ich keine therapeutische Hilfe mehr in Anspruch nehme, ergreift mein Körper die Chance, sich Stück für Stück selbst zu stabilisieren.


Völlig symptomfrei bin ich nicht. Besonders Stresssituationen triggern mich noch über das hinnehmbare Maß hinaus. Aber sie hinterlassen, im Gegensatz zu früher, zumindest kein ohrenbetäubendes Echo. Die Situation verfliegt und damit auch die Wehwehchen.

Was bedeutet „Wehwehchen“ eigentlich?

Naja, neulich schaffte ich es beispielsweise nur mit Mühe, meine rechte Hand zum Halten eines Löffels zu überreden. Sie fühlte sich an wie ein Stück Gummi, mit dem ich lediglich wackeln konnte. „Keine Panik„, dachte ich, „es gibt ja noch Trick 17„: eine mitreißende Motivationsrede an meinen Körper.

Den Inhalt dieser aus dem Moment erwachsenen Rede bekomme ich nicht nochmal zusammen, aber das spielt auch keine Rolle. Bei sowas geht es nicht darum, irgendetwas zu kopieren, sondern in sich zu gehen und etwas eigenes zu finden, was hilft. Mir hilft zum Beispiel die Vorstellung, dass mein Körper nichts anderes ist als ein Ameisenhaufen. Jede Zelle ist eine fleißige Arbeiterin, die eine bestimmte Aufgabe erfüllt. Und ich bin die Königin, die zu ihnen sprechen und sie lenken kann.

Und ja, mir hilft sowas wirklich sehr. Weil es dazu führt, dass ich mir nicht mehr ausgeliefert vorkomme. Weil es mein Gehirn obendrein aber auch veranlasst, zu meinen Gunsten aktiv zu werden. Weil es den Umgang mit meinen Wehwehchen vereinfacht. Und weil es simpel ist. Simpel ist gut. Simpel kostet nichts. Und es hat keine Nebenwirkungen.


(Foto: Jimmy Chan – pexels.com)