„Schlimmer geht es doch nicht!“, klagen Menschen mit instabilen Kopfgelenken, wenn sie mir von ihrem Schwindel berichten. „Er schränkt mich so sehr ein, ich kann gar nichts mehr tun, kann meine Kinder nicht versorgen, nicht arbeiten.“
Das alte Leben
Verständlicherweise suchen sie wie verrückt nach DER Therapie, die schlagartig alles verändert und ihnen ihr altes Leben wieder zurückbringt. So sehr ich sie verstehen kann (denn ich kenne diesen heimtückischen Schwindel nur zu gut), so sehr sträuben sich mir dabei die Haare. Denn auch ich dachte einst so einseitig. (Nichts für ungut.)
Ich dachte, ich müsste alles in Bewegung setzen, die Vergangenheit zurückzubekommen – eine aussichtslose Idee. Schließlich kann es immer nur vorwärts gehen. Und das ist, finde ich mittlerweile, gut so.
Schade eigentlich
Ich möchte damit nicht sagen, dass körperliches Leid kein Grund zum Jammern ist. Ich möchte sagen, dass selbst körperliches Leid Gelegenheiten bereithält, selbst wenn wir sie nicht als solche wahrnehmen.
Und was den Schwindel betrifft: Schlimmer geht immer. Deshalb mag ich meinen Schwindel nun. Eigentlich schon fast schade, dass er nicht mehr aufkreuzt.
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