„Vogelbeeren sind giftig!“, höre ich Mutti und Vati noch heute. Dabei stimmt das gar nicht. Die kleinen orange-roten Kullern können besonders HWS-Geplagten so einiges bieten.


Vogelbeeren sind nicht giftig

„Nicht in den Mund nehmen!“, hört man Eltern heute noch schreien, wenn sie sehen, dass ihr Spross sich unüberlegt einer Vogelbeere nähert. Die grellen Beeren des Ebereschenbaumes sehen besonders für Kinder allzu verlockend aus. Wie Pfeilgiftfrösche, weshalb die meisten Menschen dem äußeren Schein nicht trauen und sie felsenfest für giftig halten.

Doch Vogelbeeren sind nicht giftig – im Gegenteil. Sie enthalten viel Vitamin C, was sie schon damals zu einem beliebten Heilmittel gegen die Vitaminmangel-Krankheit Skorbut machte. Daraus lässt sich gut ableiten, warum die Früchte der Eberesche auch als „Zitronen des Nordens“ bezeichnet werden.

Bitter, aber attraktiv

Eberesche hat auch einen positiven Einfluss auf die Verdauung und wirkt insbesondere gegen Verstopfungen und Magenprobleme. 

Obendrein findet man in ihnen auch Magnesium, was die Vogelbeere besonders attraktiv für Menschen mit erhöhtem Vitamin- und Mineralstoffbedarf macht.

Zugegeben, in den Vogelleckerbissen sind auch Bitterstoffe enthalten, auch bekannt als Parasorbinsäure. Werden die Beeren gekocht, verwandelt sich diese allerdings in Sorbinsäure, die man bedenkenlos zu sich nehmen kann. Fällt euch dennoch einmal ungewollt eine rohe Vogelbeere in den Schlund, keine Panik! Erst große Mengen führen zu Unwohlsein und lediglich zu leichten Vergiftungserscheinungen. Doch das gilt im Grunde auch für alles andere. Die Bitterstoffe werden euch ganz gewiss davon abhalten, es zu übertreiben.
Werden die Vogelbeeren über Nacht in eine Essig-Wasser-Mischung (1:3) eingelegt und anschließend 24h eingefroren, verschwindet der bittere Geschmack, heißt es. Danach lassen sie sich hervorragend zu Marmelade oder Likör verarbeiten. Auch kandiert geben sie eine echte Leckerei ab.

Schmecken lassen!