„Abgefahren!“, so hieß das Wort, das ich hörte, als ich einst einem Kieferchirurgen von meinen zahlreichen Symptomen erzählte.


Mir gefiel diese ungebügelte Offenheit und dass dieser Mann nicht versuchte, mich bezüglich meiner Empfindungen eines Besseren zu belehren. Noch heute kann ich darüber lächeln, nutze es zuweilen sogar als Kraftreserve.

Die beschriebene Reaktion war die bei Weitem ehrlichste und einfühlsamste, die mir je ein Arzt entgegenbrachte. Denn weder hatte er sich gescheut, mir gegenüber seine Ahnungslosigkeit preiszugeben, noch versuchte er, mich von einer wahllos aus der Luft gegriffenen psychischen Erkrankung zu überzeugen. Sein von jeglichem Ärztejargon weit entferntes „abgefahren“ war genau das, was ich brauchte. Denn es zeigte, dass er mich ernst nahm.


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