Ausgerechnet jetzt überkommt mich eine dicke Pechsträhne und zugleich nehmen meine Beschwerden zu. Als ob mir jemand Steine in den Weg legen will. Dabei habe ich so viel vor mir: Öde Seminare, lernen, Alltag, fröhlich sein …


Im Paralleluniversum

Aber wisst ihr was? Es ist mir scheißegal. Ob das Auto nun rollt oder nicht, ich komme vorwärts. Ob mein Körper streikt oder nicht, ich fokussiere das Gute. Ob die Aufgabenfülle mich atmen lässt oder nicht, ich habe Spaß an dem, was ich tue.

Ich gebe zu: Wenn ich so am lamentieren und frustriert sein bin, stelle ich mir manchmal vor, wie es meinem anderen Ich im Paralleluniversum geht. Hat sie dieselben Entscheidungen getroffen wie ich? Ist sie krank? Ist sie glücklich? Wünscht sie sich einen Ausweg, weil sie ihr Leben hasst? Kann sie sehen, wie chaotisch es bei mir zugeht? Ist sie mit jemandem zusammen, dem ich, in meiner Welt, einst den Rücken gekehrt habe? Hätte ich das vielleicht nicht tun sollen? Hätte ich andere Wege einschlagen sollen? Wäre es mir überhaupt möglich gewesen, anders zu handeln?

Spannende Vorstellungen, doch sie interessieren mich nicht wirklich. Ich bin wie ich bin und ich stehe zu meinen Entscheidungen. Und zu meinen nervtötenden Beschwerden. Sie gehören zu mir, solange ich sie benötige, um aus ihnen zu lernen. Ich habe nur Angst, dass ich das auf Kosten meiner Familie tun werde. Die hat weiß Gott bereits genug gelitten.