Ich müsste eigentlich ein Buch schreiben. Eine teure, langgezogene Zauberformel mit vielsagendem Cover – mit mir und einem Baum, dazu eine verregnete Kulisse und ein übertrieben niedliches Vögelchen als Hoffnungssymbol oder so. Doch ich muss euch enttäuschen: Mein gesundheitlicher Zustand ist lediglich relativ gut.

Richtig perfekt, also so wie früher, geht es mir keineswegs. Doch Perfektion, ihr erinnert euch, ist ja ohnehin nichts weiter als eine Lachnummer. Trotzdem, wenn es euch interessiert, bin ich gern bereit, euch zu verraten, welche Hilfsmittelchen ich im Laufe meiner – Achtung, folgender Begriff wird beizeiten ersetzt: – „Leidensgeschichte“ ausprobieren durfte. Ich nehme jedoch schon mal eines vorweg: Keines davon kann zaubern.

Blackroll

Was eine Blackroll ist, wusste ich mit dem Tag, an dem mein Chiropractor mir eine vor sie Nase hielt. Zuerst erschien sie mir wie eine übergewichtige Teigrolle ohne Griffe. Doch sie tat, wofür mein Therapeut sie empfahl: Sie mobilisierte meine Brustwirbelsäule und trug dadurch dazu bei, dass auch alles andere ein wenig blockadefreier werden konnte.

Blackroll

Zuhause rollte ich mich täglich mehrmals über mein eigenes Exemplar. Es knackte und knisterte dabei in allen erdenklichen Gelenken und verschaffte mir durchaus Linderung. Doch es war keine Dauerlösung und schon gar kein Heilmittel.

Und mal ehrlich: Wieso rollt man über eine teure Schaumstoffrolle, wenn vor der Tür so viel Platz für Bewegung existiert? Selbst in einer Stadt – und da habe ich schließlich auch mal gelebt – findet man durchaus Parks und Spielplätze zum Austoben.

Akupressurmatte

Oder wem es beliebt: Nadelkissen. Dabei handelt es sich um eine dünne Matte, die mit lauter eng beieinanderliegender Spitzen bestückt ist. Der Sinn dahinter wird deutlich, sobald man drauf liegt. Es piekt und stachelt durch jede Spitze, die sich in den Rücken bohrt wie ein winziger Fleischhammer. Der Effekt lässt nicht lange auf sich warten: Die Durchblutung des Gewebes wird angekurbelt – sichtbar an einer großflächigen Hautrötung – und somit ergibt sich eine Lockerung der Muskulatur. Angenehm fühlt sich das an, keine Frage, doch auf eine Instabilität der Kopfgelenke nimmt so eine Matte keinen Einfluss.

Schlangengift

Damit meine ich Salben, die die Haut stark erhitzen. Ob wirklich Schlangengift darin enthalten ist, kann ich nicht sagen, wage sogar, es zu bezweifeln, allerdings möchte ich nicht behaupten, dass diese Bezeichnung nicht treffend klingt. Ich könnte mir sogar vorstellen, Schlangengift unter der Haut brennt tatsächlich wie Feuer. Den Zweck jedenfalls könnt ihr euch sicher denken: Schlangengift kurbelt die Durchblutung an, entspannt die Muskulatur und befreit von Rückenschmerzen. CCI bleibt jedoch CCI.

Sauteure Nackenkissen

Wasserkissen, Keilkissen, Luftkissen, Gelkissen – alles Geldvernichter. Mein persönlicher Favorit: das Stillkissen. Es lässt sich nach Belieben formen, stützt die Halswirbelsäule und wärmt sogar ein wenig die verhärtete Muskulatur. Ein Stillkissen kann außerdem jederzeit mit neuen Styroporkullern befüllt werden, wodurch sich die Härtegrad verändert. Ich finde es super.

Trampolin

Im Garten steht bereits ein großes, doch für mich selbst bestellte ich jüngst ein sehr viel kleineres Exemplar. Dass ich nicht wie wildgeworden darauf herumturnen sollte, versteht sich wahrscheinlich von selbst, doch dezentes Federn soll ja bekanntlich kräftigend wirken und zudem das Lymphsystem aktivieren. Aber mal ehrlich: Die Sprungfläche dieser Minitrampoline ist derart steif, dass mir eigentlich nichts anderes übrig bleibt, als zu hüpfen. Versuch missglückt – zwei unterschiedliche Geräte mussten zurück in ihr Lager.

Schwungstab

Klingt irgendwie versaut, meint aber lediglich einen langen, flexiblen Stab mit beschwerten Enden, der zum Schwingen gebraucht werden soll. Die Kunst dabei: Während der Stab versucht sein Schwingen (das tut er, obwohl es so klingt, natürlich nicht von selbst) auf seinen Benutzer zu übertragen, muss dieser sämtliche Muskeln aktivieren, um sich so wenig wie möglich zu bewegen. Eine schöne Sache eigentlich – wenn man konsequent ist.

Taping

Was während meiner Schwangerschaft im Bereich der Hüfte eine Wohltat war, ließ mich, angewendet auf meinen Nacken, beinahe durchdrehen. Tapes sind gewiss eine tolle Sache, wenn man einen Körper besitzt, der nicht bei jedem Pups ins Chaos verfällt. Es gibt allerdings eine nicht ganz professionelle Klebeposition, die mir ziemlich gut tut. Ich klebe mein Tape einfach auf Höhe des siebten Halswirbels unter leichtem Zug von links nach rechts.

Fortsetzung…