Inzwischen geht es körperlich und kognitiv ganz langsam wieder bergauf. Doch noch immer ist alles beschwerlich und beängstigend – vor allem Termine und Erledigungen, die jenseits unserer Pampa stattfinden.


Jede Woche muss ich mit unserer Tochter einige Kilometer fahren, um ihre Logopädin zu besuchen. Grelle Umgebung, viele Spielsachen und auch unser Sohn ist dabei und möchte alles auf den Kopf stellen – was dazu führt, dass ich gefühlt auf dem Kopf stehe.

Das ist dann ungefähr so, als wären mein Riech-, mein Seh-, mein Tast-, mein Gleichgewichts- und mein Hörsinn kleine lose Teilchen in einem Uhrwerk, das mit einem Hammer zerschlagen wurde. Oder wie kleine agoraphobische, zappelige, schreckhafte und durcheinanderlaufende Tierchen, die, wenn sie nicht gerade gegeneinanderstoßen, manchmal gar nicht erst auffindbar sind.

Manchmal schaffe ich es, zwei oder sogar drei meiner Sinne am Schlafittchen zu erwischen und sie für eine Weile zu umklammern. Halb orientiert ist besser als gar nicht, sage ich immer und denke mir: Es gibt Schlimmeres.

Ich hoffe, die Symptome werden noch weiter zurückgehen. Vielleicht so weit, dass ich irgendwann von mir behaupten darf, fast gesund zu sein.