Ich bin, seit ich denken kann, eine sehr streitempfindliche Person, gehe Auseinandersetzungen am liebsten aus dem Weg und suche bevorzugt die Stille. Das ist allerdings gar nicht so leicht, wenn man als chronisch kranker Mensch ausnahmslos aus der Reihe tanzt und deshalb wieder und wieder mit anderen aneinander eckt.
Manchmal frage ich mich einfach nur: Was hab ich eigentlich Schlimmes getan? Wieso behandeln mich manche Menschen, als sei ich nicht ganz zurechnungsfähig? Wieso übergehen sie mich einfach? Wieso sehen sie mich an, als sei ich ein Ärgernis? Wieso schreien sie mich an, sobald ich einen Fehler gemacht habe? Wieso sehen sie ihre eigenen Fehler nicht? Wieso darf ich sie für ihre Frechheiten nicht anschreien? Wieso muss ich immer drüber stehen? Wieso muss ich mich belehren lassen? Wieso muss ich mich beleidigen lassen? Wieso glauben diese Menschen, ich habe ihre Anerkennung nötig? Wieso muss ich mir immer dieselben Vorwürfe anhören? Wieso ist diesen Menschen der Schein wichtiger als Authentizität? Wieso sind andauernd alle so unzufrieden? Wieso bin ich daran schuld? Wieso kann die Welt Hässlichkeit so schwer ertragen? Wieso sind überall Regenbogenflaggen zu sehen, doch anders sein, anders leben, das wird verurteilt? Wieso muss Arbeit weh tun? Wieso muss man bunte Blumen im Vorgarten stehen haben, anstelle von vertrockneten Pflanzenleichen?
Hmm, manchmal will ich auch eigentlich gar keine Antworten. Manchmal will ich einfach nur weg von diesem ganzen Irrsinn.
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