Eine Erkrankung, die das Potential besitzt, fünfzig (+) verschiedene Symptome gleichzeitig über Menschen auszuschütten, kann doch nie und nimmer unter Kontrolle gebracht werden. Oder? Hier gibt’s Hilfe bei HWS-Symptomen.
Hilfe bei HWS-Symptomen
Viele, mit denen ich durch meinen Blog in Kontakt stehe, wissen es ja bereits: Seit drei Jahren verzichte ich weitestgehend auf therapeutische Interventionen – und das ziemlich erfolgreich. Dass ich im Außen nicht nach Hilfe suche, bedeutet jedoch nicht, dass ich mir verbiete, in Eigenregie aktiv zu werden.
Ob in puncto Krankheit oder aber in weit davon entfernten Bereichen: Es erfordert nicht immer große Eingriffe oder Anstrengungen, eine Verbesserung hervorzurufen. Oft sind es eher die kleinen, aber konsequent ausgeübten Dinge, die nachhaltige und gewünschte Effekte bewirken. Einige, die mir persönlich im Umgang mit CCI helfen, stelle ich euch sehr gern vor.
Alles stehen und liegen lassen
Besuche in Supermärkten sind oft trügerisch. Die vielen Farben, Schriften, Texturen und Lichter, die Geräusche und Bewegungen – all das frisst unheimlich viel Kraft und Kompensationsleistung. Wird es zu viel, gibt es sowas wie einen Systemabsturz und sämtliche Symptome, die bislang unterdrückt wurden, schwappen über. In solchen Situationen lasse ich den Einkaufskorb einfach stehen, steige ins Auto und fahre nach Hause, in meine Ruhezone. Das ist bestimmt nicht die feine englische Art, aber besser als den Mitarbeitern eine kollabierte Kundin zuzumuten, der weder mit einem Glas Wasser noch mit dem Rettungsdienst geholfen werden kann.
Lasertherapie
Zum Glück sind solche Momente nur sehr, sehr selten – und werden seltener. Dank einer einfachen Übung, die ich hin und wieder durchführe. Gebraucht wird dafür eine Wand, ein Labyrinth oder – besser noch – eine Zielscheibe/umfunktioniertes Uhrenblatt, ein Laserpointer*und eine Kopfbefestigung*.
Das Hauptziel dieser Übung besteht darin, die erneute Synchronisation von Kopfbewegungen und Augenbewegungen zu erreichen. Bei vielen Menschen kann es aufgrund von Traumata an der Halswirbelsäule dazu kommen, dass die in Mitleidenschaft geratenen Muskeln keine Informationen mehr über Gelenkstellungen bieten können, wodurch das Gehirn nicht mehr weiß, wo im Raum sich der Körper befindet (gestörte Propriozeption). Ohne diese Informationen kann der Kopf nicht optimal ausgerichtet werden, es entsteht eine Vielfalt unangenehmer Beschwerden, zum Beispiel Schwindel.
Das Labyrinth/die Zielscheibe oder das Uhrenblatt wird in Postergröße an der Wand angebracht, der Laserpointer wiederum am Kopf (am besten mit Hilfe einer Gummihalterung oder eines Scheinwerfergurtes). In gemütlicher Position setzt man sich in einiger Entfernung davor und durchläuft mit dem Laserpointer die eingezeichneten Pfade. Feine Kopfbewegungen sind dafür erforderlich, die wie ein Mikrotraining für die Halsmuskulatur wirken. Der Effekt erstreckt sich sowohl auf die Koordination der Hals- und Nackenmuskulatur als auch auf die Augenkoordination (denn beide Systeme sind eng miteinander verbunden). Und das ist auch schon die ganze Kunst. Es ist einfach, stellt aber einen großen Zugewinn für den Alltag mit CCI dar.
Hier könnt ihr euch eine Druckvorlage für eine Zielscheibe beschaffen.
Sonnenbrillen
Reizüberflutung lässt sich jedoch auch akut lindern. Zum Beispiel mit Hilfe einer Sonnenbrille. Zumindest die visuelle Überforderung wird dadurch ein wenig gebremst, was besonders im Winter eine tolle Lösung ist. Oder wenn man über Kiesel und Schotter (die wahrhaftigen Texturenteufel) laufen muss.
Wieso ist das eigentlich so? Die Retina und der Sehnerv enthalten die höchste Mitochondrien-Dichte. Licht lässt die O2-Bildung explodieren. Für HWS-Geplagte, deren oxidativer Stress sowieso gigantisch hoch ist, ist Sehen also sowas wie Selbstmord. Bei mir äußert sich sowas durch: Verschwommen- und Schleiersehen, Gesichtsfeldeinschränkungen und „Krisseln“. Laut Kuklinski (2018) sind Augenleiden ein eindeutiges Anzeichen für ein Mikronährstoffdefizit.
Paddeln – aber nicht mit den Armen
Wenn ich das Gefühl habe, meinen Kopf neu ausrichten zu müssen, nutze ich die Paddel-Übung. Dabei stelle ich mir vor, wie aus jedem meiner Ohren ein Paddel ragt, mit dem ich paddle. Klassischerweise verhält es sich dabei so, dass sich beide Ohren diametral zueinander bewegen. Wenn also ein Ohr vorn ist, ist das andere hinten und umgekehrt. Im Gegensatz zum Leistungssport geht es hierbei jedoch nicht um Schnelligkeit, sondern darum, die Bewegungen so bewusst wie möglich durchzuführen.
Kissen – Hilfe bei HWS-Symptomen auch im Schlaf
Eine Instabilität der Kopfgelenke ist vor allem im Schlaf nicht unbedenklich. Bewegungskontrolle findet in diesem Zustand nämlich nicht statt. Ich persönlich schwöre auf Stillkissen, da sie sich gut an den Kopf-Hals-Bereich anpassen, aber dennoch nicht unbequem sind. Teure Stützkissen habe ich ebenfalls ausprobiert, doch diese brachten mir persönlich gar nichts. Ist aber Geschmackssache. Mein Stillkissen ist dieses.
Kauen
Innere Unruhe, obwohl eigentlich kein Grund dazu besteht, kennen wir Instabilos ja nur zu gut. Ich kaue einfach Kaugummi und aktiviere dadurch meinen zehnten Hirnnerv, den Vagusnerv (der Teil des Parasympathikus ist). Er ist für Erholung, Ruhe und die Verdauung zuständig. Probiert es ruhig mal aus!
Luftballon
Im Menü habt ihr vielleicht schon in der Rubrik „Therapie“ schmökern können. Dort findet ihr sozusagen die Basics des Muskelaufbaus für Instabilos. Ganz wichtig ist der kontinuierliche Aufbau der Po-, Bauch- und Oberschenkelmuskulatur. Doch manchmal ist das so eine Sache mit der Überwindung, nicht wahr? Besonders wenn man aus beruflichen Gründen den ganzen Tag nur sitzt und abends einfach nur noch platt in der Couch versinken will. Mir geht’s auch so. Deshalb verrate ich euch mal einen Trick, den ihr während der Büroarbeit, im Sitzen, anwenden könnt, damit dann am Abend mehr Zeit für Gemütlichkeit ist. Alles, was ihr braucht, ist ein Luftballon.
Pustet ihn auf mittlere Größe auf, sodass er nicht allzu stark spannt. Er sollte Widerstand bieten, aber bei Belastung dennoch nicht sofort platzen. Prüft das, indem ihr ihn beim Aufblasen kurz im Mund behaltet, die Lippen zusammenpresst und dann mit den Händen dagegendrückt. Wenn ihr merkt, dass es euch schon ein bisschen anstrengt, ihr aber gleichzeitig das Gefühl bekommt, dem Ballon macht es nichts aus, könnt ihr einen Knoten machen. Oder ihr Pustet einfach solange, bis der Ballon gerade noch eher rund und weniger oval erscheint.
Was ich mache, sieht dann wie folgt aus: Ich lege den Ballon unter meine Füße. (Der Untergrund sollte nicht zu rutschig sein, sonst haut er schnell ab. Oder ich ziehe einfach meine Socken aus.) Dann stelle ich meine Füße auf den Ballon, allerdings nur mit einem Drittel meines Beingewichts. Anschließend gebe ich der Schwerkraft etwas nach, gehe dabei über den Widerstand des Ballons hinaus, jedoch nie soweit, dass ich meine Muskelspannung verliere. Ich komme mit den Füßen zurück in die Ausgangsposition. Das Ganze sieht insgesamt so aus, als würde ich auf dem Ballon herumwippen. Oder als würden meine Füße Trampolin springen. Wenn ich das ein paar Mal mache, merke ich, wie meine Oberschenkel, aber auch mein Bauch ganz schön zu tun haben.
Eine andere Variante: Ich klemme den Ballon zwischen meine Füße und lasse diese ein Stück in der Luft schweben. Nun drücke ich meine Beine samt Füße wie eine sich schließende Schere zusammen und gebe dann wieder etwas nach. Das wiederhole ich dreißig Sekunden, lege meine Füße zehn Sekunden ab und beginne von vorn.
Übrigens: Da der Luftballon selbst Widerstand bietet, nutze ich ihn auch für folgende Übung (als eine Variation einer Übung von Kuklinski): Ich nehme den Ballon in eine Hand und drücke ihn mit wenig Widerstand (also nur so, dass er nicht runterfallen kann) gegen meinen Kopf. Jetzt drücke ich mit meinem Kopf leicht gegen den Ballon und lasse locker. Der Vorteil: Ich muss mit meinem Arm keinen Widerstand aufbauen und verkrampfen nicht. Denn das übernimmt der Ballon.
(Foto: Pixabay – pexels.com, Nitin Dhnumal – pexels.com, Jaymantri – pexels.com)
Kuklinski, B. (2018). Mitochondrien – Symptome, Diagnose und Therapie. Aurum.
Kuklinski. B. & Schemionek, A. (2020). Mitochondrientherapie – Die Alternative. Aurum.
Kuklinski, B. (2018). Das HWS-Trauma – Ursachen, Diagnose und Therapie. Aurum.
Kuklinski, B. & Lunteren, I. (2019). Gesünder mit Mikronährstoffen. Schützen Sie Ihre Zellen vor freien Radikalen. Aurum.
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