Neulich saß ich mit kullerrundem Babybauch im Sessel meines Psychotherapeuten, als mich plötzlich ein unsichtbarer Sog erfasste und ich ohnmächtig zu werden drohte.
Trugschluss
Ich ließ mir nichts anmerken, denn das Ende der Sitzung war nahezu erreicht. Ich war mir sicher: Sobald ich aufstehen und mir die Füße vertreten würde, wäre alles wieder gut. Trugschluss.
Den restlichen Tag war ich ans Bett gefesselt und ab da verfolgte mich Schwankschwindel. Warum ich meinem Therapeuten nichts davon erzählte? Es wäre mir unangenehm gewesen und davon abgesehen hatte ich Sorge, er käme auf die Idee, meinen Zustand einer Panikattacke zuzuordnen. Dass es keine war, verrieten mir mein Bauchgefühl und einige Tage später auch meine Ärztin, als sie feststellte, wie blockiert meine Halswirbel waren.
Eigenleben
Besonders der siebte scheint ein Eigenleben zu führen, doch nach ein paar dorntherapeutischen Handgriffen war die Sache schon erledigt. Dennoch, es ist schon penetrant, wenn kleine körperliche Abweichungen ein solches Körperchaos verursachen. Meinem Baby gefallen diese Achterbahnfahrten mit Sicherheit noch weniger, doch ich versuche Acht zu geben, mein Stresslevel nichtsdestotrotz niedrig zu halten. Aber vielleicht ist Mamas Bootcamp auch sowas wie eine gute Vorbereitung auf das von Druck und Wettstreit beherrschte Leben außerhalb meines Bauchs.
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