CCI macht aus Betroffenen wahre Zauberkünstler – und der erste Trick ist die Diagnose. In Deutschland ist das Interesse daran gering, die Möglichkeiten sind begrenzt und oft auch teuer. Das Upright-MRT ist derzeit die „beliebteste“ Methode. Doch wer plant, mit diesen Bildern Experten im Ausland zu konsultieren, um dort behandelt zu werden, muss damit rechnen, dass diese allein nicht ausreichen. Hier gilt es, weiße Kaninchen aus dem Hut zu zaubern. Wie das gelingt, erklärt Dr. Centeno in seinen Videos. Da Englisch jedoch oft eine Hürde ist, gibt’s hier eine Zusammenfassung.


Dr. Centeno

Dr. Christopher J. Centeno ist ein weltweit führender Experte für regenerative Medizin und Orthopädie. Er ist sehr erfahren in der Anwendung von körpereigenen Stammzellen, um Verletzungen an Gelenken und Gewebe zu behandeln und geschwächte Strukturen wie Bänder und Gelenke zu stabilisieren. Dr. Centeno hat sich im Laufe seiner Karriere ebenfalls zu einem Experten für die Diagnose und Behandlung von CCI entwickelt und seine Methode gilt als große Chance zur Verbesserung der Stabilität im Nackenbereich. Denn die therapeutische Verwendung von Stammzellen fördert die natürlichen Heilungsprozesse und die Regeneration des Körpers, wodurch bereits vielen Patienten mit CCI eine Versteifungsoperation erspart bleiben konnte. Seine Klinik in Colorado ist eine der wenigen weltweit, die sich auf solche innovativen Verfahren spezialisiert hat.

Dr. Centeno hat zahlreiche Artikel und Studien zur regenerativen Medizin veröffentlicht. Zudem betreibt er einen Blog und YouTube-Kanal, in denen er komplexe medizinische Themen – insbesondere zu CCI und Stammzelltherapie – verständlich erklärt.

Wackelhälse aus Europa und die Bildgebung

Dr. Centeno und sein Team betreuen regelmäßig Patienten aus Europa, darunter Länder wie Polen, Irland und Deutschland. Diesen Patienten wird nach vorheriger Sichtung schon existierender Befundunterlagen in der Regel zunächst eine Online-Konsultation angeboten, um die weiteren Schritte zu besprechen. Oft kristallisieren sich dabei gewissen Hürden heraus, insbesondere die Bildgebung.

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Dr. Centeno erklärt, was Wackelhälsen aus Europa häufig fehlt, um eine Behandlung bei ihm zu bekommen, aber auch, woher sie es bekommen können.

Die richtige Bildgebung ist entscheidend für die Diagnose von CCI, so Centeno. Die Methode der Wahl ist das DMX (Digital Motion X-ray), ein Röntgenverfahren, das Videoaufnahmen von Bewegungen in Echtzeit liefert. Es wird unter anderem verwendet, um Bewegungsanomalien und Instabilitäten zu erkennen, die in einer statischen Position nicht sichtbar sind. In Europa ist das DMX bislang jedoch nirgendwo verfügbar. Als Alternative gilt das Upright-MRT (MRT im Sitzen), jedoch liefert diese Methode oft keine Flexions- und Extensionsansichten, die für die CCI-Diagnose und damit für eine sichere und effektive Behandlung entscheidend sind. Eine weitere Option stellt das Rotations-CT dar, allerdings liefert dieses Verfahren bei den meisten Patienten keine zuverlässigen Ergebnisse.

Dr. Centeno gibt seinen europäischen Patienten ohne Zugang zu einem DMX deshalb ein spezifisches Röntgenprotokoll an die Hand, mit dessen Hilfe sich trotzdem nützliche Aufnahmen erzeugen lassen:

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DMX-Aufnahmen ohne DMX? Das geht!

Was Dr. Centeno braucht

Dr. Centeno benötigt für die Beurteilung einer CCI spezifische Röntgenaufnahmen der Halswirbelsäule, die dynamische Bewegungen zeigen. Insbesondere:

  1. Laterale Flexion und Extension:
    • Aufnahmen in maximaler Beugung (Flexion) und Streckung (Extension) der Halswirbelsäule.
    • Diese Ansichten helfen, Instabilitäten oder abnorme Bewegungen zwischen den Wirbeln zu erkennen.
  2. Lateralbiegung mit offenem Mund:
    • Spezifisch auf den Bereich des C1-C2-Gelenks fokussiert.
    • In dieser Position wird die Bewegung und Stabilität im oberen Halswirbelsäulenbereich, einschließlich der atlantoaxialen Artikulation, untersucht.
  3. Endpositionen der Bewegung:
    • Die Bilder müssen in der maximalen Bewegungsreichweite aufgenommen werden, um subtile Instabilitäten oder Bewegungseinschränkungen sichtbar zu machen.
  4. Laterale Aufnahme:
    • Die lateralen Aufnahmen dürfen nicht verzerrt oder ungenau sein.
  5. Maximale Flexion und Extension:
    • Der Patient muss die Bewegungen bis zum maximal möglichen Endbereich durchführen, auch wenn dies Symptome verursacht.
    • Um die Beweglichkeit oder Schmerzen während der Untersuchung zu erleichtern, können Medikamente zur Schmerz- oder Flexibilitätsreduktion eingenommen werden.
  6. Messung der Translation:
    • Die Verschiebung (Translation) zwischen den Wirbeln C2-C7 sollte in allen Positionen (Flexion und Extension) gemessen werden.
  7. Messung des Atlanto-Dental-Abstands:
    • Der Abstand zwischen dem vorderen Atlasbogen und dem Zahn (Dens) des Axis sollte in der maximalen Beugung in Millimetern dokumentiert werden.

Anforderungen für eine AP (anteroposterior) Lateralbeugung bei offenem Mund zur Einschätzung des Facettengelenks C1-C2:

  1. Mund weit geöffnet:
    • Der Mund muss so weit wie möglich geöffnet sein, damit das C1-C2-Facettengelenk sichtbar ist.
  2. Maximale Lateralflexion (Seitneigung):
    • Die Lateralflexion sollte bis zum vollen Bewegungsausmaß erfolgen, auch wenn dabei Symptome auftreten.
  3. Neutraler Kopf:
    • Der Kopf darf während der Lateralflexion nicht rotieren und muss in neutraler Position bei 0 Grad Rotation bleiben.
  4. Die Ecke: Die seitliche Ecke des C1-C2-Facettengelenks muss gut erkennbar sein.
  5. Messung des Überhangs:
    • Der „Überhang“ von C1 auf C2 (Lateral Translation) wird in Millimetern gemessen.

Also: Röntgenaufnahmen und DDR (Digital Dynamic Radiography) können als Ersatz für DMX bei der Diagnose von CCI nützlich sein, allerdings nur, wenn diese strikten Protokollregeln eingehalten werden.

Von Europa in die USA

Eine weitere Hürde für europäische Patienten ist laut Centeno die Reise in die USA. Viele haben großen Respekt davor, zum einen wegen der zu befürchtenden Strapazen, zum anderen in Bezug auf die Organisation. Dr. Centeno macht jedoch Mut:

  • Visa: Die meisten europäischen Länder benötigen kein Visum für die USA. Falls doch, wird in der Regel ein B2-Visum ausgestellt. Dr. Centeno stellt gerne ein offizielles Schreiben aus, das die medizinische Notwendigkeit für die Reise bestätigt.
  • Flüge: Direktflüge nach Denver gibt es von vielen großen europäischen Städten wie London, Paris und Frankfurt.

Geht alles

Tja, was gibt’s da noch zu sagen? Auch ohne DMX kann es gelingen, aussagekräftige Bilder der Kopfgelenke zu bekommen, die für eine Beurteilung durch ausländische Experten wie Dr. Centeno zu gebrauchen sind. Und eine Reise in die USA scheint ebenfalls machbar zu sein – oder zumindest darf man ein wenig die Angst davor abschütteln.