Über uns Wackelhälsen schwebt oft die Schwermut. Vielen steckt größtes Elend, Verzweiflung, Schuldgefühle und Spott in den Knochen. Kraft, die wir übrig haben, fließt in Trost und Rückhalt für unsresgleichen und in den Kampf um Anerkennung. Doch wie geht es denen, die uns dabei zur Seite stehen?


Es ist Zeit

Mein Gefühl sagt mir, dass es nun an der Zeit ist, den Fokus dieses Blogs zu erweitern. Ich möchte Angehörige, Freunde, Partner, Vertraute und Wegbegleiter von Menschen mit instabilen Kopfgelenken (und allem, was dazugehört) einladen, ihre Erfahrungen, Wünsche, Ängste und Ratschläge mit uns zu teilen, auf dass die immense Tragweite dieser Erkrankung noch deutlicher zu sehen ist. Denn Fakt ist: Rund um die Uhr für jemanden stark zu sein, geht sicherlich auch unseren Lieben an die Substanz und beeinflusst wichtige Aspekte ihres Lebens.

Ihr seid eingeladen

Liebe Lieben, hier dürft ihr mal alles rauslassen, was euch im Schatten einer so heimtückischen Erkrankung bewegt, verunsichert oder Hoffnung schenkt. Dem einen oder anderen Wegbegleiter könnt ihr damit vielleicht inspirieren, eine Stütze sein oder sogar ein Vorbild – auch indem ihr mal schimpft, jammert, wütet und zugebt, dass die Luft raus ist. Schreibt ganz zwanglos, was ihr denkt (und vergesst nicht: ihr könnt anonym bleiben) oder schaut euch gern die Fragen an, die ich im nächsten Abschnitt für euch vorbereitet habe, und hangelt euch daran entlang.

Zum Nachdenken

Hier also mein kleiner Fragenkatalog. Pickt euch was raus und lasst weg, was euch zu nahe geht. Verwechselt Möglichkeit bitte nicht mit Pflicht.

Wer, den du kennst, hat (vermutlich) instabile Kopfgelenke?

Mit welchen Beschwerden hat aus deiner Sicht alles angefangen?

Hast du zu Beginn eine Vermutung angestellt, welche Krankheit die Ursache sein könnte?

Wie kam es zu dem Verdacht/der Diagnose instabiler Kopfgelenke?

War dir das Krankheitsbild schon geläufig?

Wie schwerwiegend hast du diese Erkrankung eingeschätzt?

Welchen Einfluss hatten die durch die instabilen Kopfgelenke ausgelösten Beschwerden bislang auf eure Beziehung?

Was hat diese Erkrankung speziell mit dir gemacht?

Welche Gefühle und Gedanken lösen die durch die instabilen Kopfgelenke ausgelösten Beschwerden in dir aus?

Was an dieser Krankheit ist aus deiner Sicht das Schlimmste?

Gibt es etwas Gutes, was diese Erkrankung hervorbrachte?

Wünschst du dir manchmal, die Zeit zurückdrehen zu können? Was würdest du anders machen?

Gibt es etwas, was du anderen Angehörigen, Freunden oder Partnern von Betroffenen gern mit auf den Weg geben möchtest?

Ich freue mich auf eure Texte. Schickt sie mir bitte an wirbelwirrwarr@gmail.com und macht deutlich, ob ihr anonym bleiben wollt. Änderungen werden darüber hinaus von mir nur vorgenommen, wenn ich glaube, dass es dem Lesefluss hilft.

Danke schonmal für eure Zuarbeit.